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"Ich habe das Smartphone überall dabei"

  • Fr, 19. Dezember 2014
    Schülertexte

     

BZ-INTERVIEW Eugen Kluster arbeitet im Vodafon-Shop.

Eugen Kluster   | Foto: Privat
Eugen Kluster Foto: Privat

Eugen Kluster, 22 Jahre alt, arbeitet als Verkäufer im Vodafon-Shop in Emmendingen. Sophie-Marie Pelikan und Christine Spall, Schülerinnen der 8. Klasse der Integrativen Waldorfschule Emmendingen, sprachen mit ihm über das neue Zeitalter des Smartphones.

Zischup: Was für ein Handy haben Sie?
Kluster: Ich habe immer ein sehr aktuelles Smartphone. Derzeit habe ich das S5, davor hatte ich das S3 und demnächst werde ich mir das neue wasserdichte von Samsung holen.
Zischup: Wie finden Sie es, dass immer mehr Menschen nicht ohne Handy auskommen?
Kluster: Ich finde das schrecklich! Ich selbst bin aber auch so ein Suchti. Überall habe ich mein Smartphone dabei. Beim Abendessen, im Bus, auf der Toilette, im Bett. Viele Leute bekommen rund um die Uhr Nachrichten per Whatsapp oder Facebook. Und die, die nicht am Smartphone sitzen, haben das Gefühl etwas zu verpassen.
Zischup: Denken Sie, dass das Smartphone den Leuten ihre Zeit wegnimmt?
Kluster: Auf jeden Fall. Acht Stunden schlafe ich, acht Stunden arbeite ich und vier, fünf Stunden sitze ich am Handy. Für Essen und alles andere bleiben da nur noch rund drei Stunden.
Zischup: Wie viele Handys oder Smartphones verkaufen Sie pro Tag?
Kluster: Zwischen vier und acht.
Zischup: Ab welchem Alter sollte man ein Handy oder Smartphone besitzen?
Kluster: Kinder sollten ein Handy schon ab der ersten Klasse besitzen und ein Smartphone vielleicht ab der zweiten oder dritten Klasse. Das ist zwar früh, aber die, die kein Smartphone besitzen, verlieren in diesem Alter an Wissen und bleiben ein bisschen zurück. Ich hätte mich in dem Alter außerdem sehr gefreut, wenn ich eins bekommen hätte.
Zischup: Finden Sie all die Programme, die es heutzutage auf den Smartphones gibt, auch notwendig?
Kluster: Nein! Es gibt Programme, die ganz praktisch sind wie Navigation oder Kalender. Doch andere Programme sind unnötig. Bestimmte Apps erlauben es, andere aufzuspüren. Die können dann meine Daten und meinen Standort speichern, meine Kamera benutzen oder auf private Videos zugreifen. Diese Programme kann der Benutzer jedoch nicht löschen, sie sind auf dem Gerät vorinstalliert. Sobald ich das Gerät also nutze, bin ich automatisch damit einverstanden, dass der Hersteller meine ganzen Informationen für sich nutzen kann.
Zischup: Wissen die Leute, die diese Handys kaufen, das vorher?
Kluster: Die meisten nicht. Aber jeder, der sich ein Smartphone anschafft, dem sollte bewusst sein, dass es mit der Privatsphäre vorbei ist.
Zischup: Was wird die nächste Erfindung in Sachen Handy oder Smartphone?
Kluster: Das ist schwer zu sagen. Die Handys können schon so viel. Sie können den Puls messen und deinen Fingerabdruck erkennen, mit dem du auf der ganzen Welt einkaufen kannst. Sie können schwimmen und sogar mit dir reden. Für manche Menschen ist das Handy ein Ersatz für Freunde. Und das sollte nicht so sein. Die Programme, die in den nächsten Jahren herauskommen, werden – so denke ich – eher unwichtig sein.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 19. Dezember 2014: PDF-Version herunterladen

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