"Ich habe gern gelesen"

ZISCH-INTERVIEW mit Wilhelm Michna, dem ältesten Bürger Waldkirchs, über seine Kindheit.  

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Wilhelm Michna liest jeden Tag die Zeitung.   | Foto: Privat
Wilhelm Michna liest jeden Tag die Zeitung. Foto: Privat

Wilhelm Michna ist der älteste Bürger von Waldkirch. Er ist 102 Jahre alt und lebt jetzt im Seniorenheim St. Nikolei in Waldkirch. Bis fast zu seinem 100. Lebensjahr lebte er noch alleine zu Hause in Waldkirch. Eliane Cybulla, Klasse 4 a, Kastelbergschule Waldkirch, interviewte ihn, weil sie es spannend fand, zu erfahren, wie früher Kinder gelebt haben. Eliane hat das Interview auf Kassette aufgenommen und abgetippt.

Eliane: Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?

Wilhelm Michna: Ich bin in Eberfeld bei Wuppertal am 28.9.1908 geboren. Aber im Süden war ich oft, bei meinen Großeltern in Kandern im Markgräflerland.

Eliane: Wie viele Geschwister hatten Sie?

Michna:
Eine Schwester, die Metha, ein Bruder Rudolf und eine Schwester Emilie, die aber mit zwei Jahren gestorben ist.

Eliane: Was war Ihr Lieblingsspielzeug?

Michna: Mein Vater hat mir Bauklötze geschnitzt, das war mein liebstes Spielzeug. Als größerer Junge, mit neun oder zehn Jahren glaube ich, habe ich eine Dampfmaschine bekommen, das war für mich etwas ganz Besonderes. Zwei, drei Bücher hatte ich noch von Karl May. Ich habe immer viel gelesen, lese heute noch immer die ganze Zeitung jeden Tag.

Eliane: Waren Sie auch in der Schule?

Michna: Ja, erst auf der normalen Schule, dann auf der Realschule und später auf dem Gymnasium.

Eliane: Welche Fächer hatten Sie?

Michna: Na, die normalen Fächer Lesen, Schreiben, Rechnen und Turnen.

Eliane: Was war Ihr Lieblingsessen?

Michna: Eigentlich alles. Meine Mutter hat gut gekocht, aber am liebsten gute Bratkartoffeln, ein Stück Wurst und vor allem Äpfel.

Eliane: Mussten Sie zu Hause helfen?

Michna: Selbstverständlich! Schuhe putzen, das war unsere Aufgabe, die mussten immer blank geputzt sein. Ja, und einkaufen mussten wir noch.

Eliane: Hatten Sie ein Fahrrad?

Michna: Erst viel später.
Eliane: Mit wie vielen Jahren?

Michna: Erst mit zwölf Jahren, vorher konnten wir uns das nicht leisten.

Eliane: Wie haben Sie sich fort bewegt?

Michna: Mit einer Schwebebahn, die ist genau vor meiner Nase vorbei gefahren. Mit der Bahn bin ich zur Arbeit gefahren.

Eliane: Wann schauten Sie das erste Mal fern?

Michna: Da war ich schon alt.

Eliane: Was hatten Sie für einen Beruf?

Michna: Ich habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg war ich in der Textilbranche tätig. Dann kam der freiwillige Arbeitsdienst, nach Krieg habe ich in Waldkirch auf der Sparkasse gearbeitet.

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