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"Igel nicht beim Winterschlaf stören"

  • Fr, 28. November 2014
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem Förster Johannes Kaesler.

Johannes Kaesler   | Foto: BZ
Johannes Kaesler Foto: BZ

Zisch-Reporterin Tabea Reiner aus der Klasse 4b der Grundschule Kenzingen interessiert sich sehr für alle Tiere, die im Wald leben. Sie wollte etwas mehr über diese Tiere erfahren und hat deshalb dem Kenzinger Revierförster Johannes Kaesler in einem Interview ein paar Fragen gestellt.

Zisch: Herr Kaesler, wie bereiten sich die Waldtiere auf den Winter vor?
Kaesler: Es gibt verschiedene Arten sich auf den Winter vorzubereiten. Manche Tiere fressen viel, andere, zum Beispiel das Eichhörnchen, lagern ihre Wintervorräte.
Zisch: Welche Tiere halten denn Winterschlaf?
Kaesler: Winterschlaf halten die Haselmaus, der Siebenschläfer und der Igel! Es gibt auch Tiere, die Winterruhe halten. Der Dachs zum Beispiel. Dieser buddelt sich eine Höhle, schläft, wacht auf, sucht sich was zum Fressen und geht dann wieder schlafen. Frösche und Schlangen haben eine Winterstarre. Auch diese Tiere vergraben sich. Zugvögel wie Störche oder Stare gehen auf Reisen. Sie fliegen in den warmen Süden.
Zisch: Was fressen eigentlich Rehe und Füchse?
Kaesler: Die Hauptnahrung vom Fuchs sind Mäuse. Der Fuchs ist nachtaktiv und läuft am Waldrand hin und her, und zwar solange bis er auch die Mäuse entdeckt. Wichtig zu wissen ist: Der Fuchs kann im Dunkeln richtig gut sehen und somit findet er schnell die Mäuse. Die Rehe hingegen ernähren sich von Trieben und Sträuchern.
Zisch: Was ist für Wildschweine gefährlich?
Kaesler: Im Februar bekommen Wildschweine ihre Jungen, die Frischlinge. Wenn es kalt ist und schneit, können die Kleinen eine Grippe bekommen. Und das kann sehr gefährlich werden und sogar zum Tode führen. Da Wildschweine keine Höhle haben, sondern eine Art Bett aus Moos, Farn und Laub sind sie dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Weitere Gefahren sind Autofahrer, Züge oder auch Wölfe.
Tabea: Wie kann der Mensch nützlich für die Tiere sein?
Kaesler: Ein Bauer könnte verschiedene Früchte anbauen – wie Weizen oder Hafer. Der Jäger muss auf den Bestand der Tiere achten. Und wenn nur noch drei oder vier Fasane da sind, werden diese Tiere nicht gejagt. Ein Tierfreund könnte einem Igel helfen, vorausgesetzt der Igel ist zu klein und hat zu wenig Gewicht. Man kann den Igel zu einer Igelstation bringen oder dem Igel Futter geben. Der Igel ist ein Allesfresser. Man kann dann eine Kiste mit Laub, Rinde und Erde vorbereiten, diese mit dem Igel in den Keller stellen, damit er seinen Winterschlaf halten kann. Dabei sollte er aber bitte nicht gestört werden! Was der Mensch sonst noch tun kann, ist, immer auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben. Im Winter besonders. Denn Menschen bedeuten viel Stress für unsere Tiere. Was auch noch wichtig wäre, ist, dass alle auf die Umwelt schauen und keinen Müll in den Wald werfen sollten.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. November 2014: PDF-Version herunterladen

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