Vivarium

Im Zoo Basel gibt es nun ein Korallenriff zu bestaunen

Der Zoo Basel hat die letzten beiden Schaubecken des Vivariums renoviert. Es zeigt nun ein Korallenriff mit 75 Tierarten. Besucher sollen so die Vielfalt tropischer Meere hautnah erleben können.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Korallen im Schaubecken 27 im Vivarium des Zoos Basel  | Foto: Zoo Basel
Korallen im Schaubecken 27 im Vivarium des Zoos Basel Foto: Zoo Basel

Die Schaubecken 25 und 27 waren die letzten beiden Becken des aquaristischen Teils des Vivariums, die seit dessen Eröffnung 1972 nicht grundlegend renoviert worden waren. Dies ist in den vergangenen Jahren nachgeholt worden. Wie der Zoo mitteilt, wurden die Grundmauern saniert, die Scheibe ausgetauscht, die gesamte Dekoration ersetzt und die komplette Technik erneuert.

Schon im Schaubecken 21 sind Korallenfische zu sehen, jedoch hauptsächlich solche, die Korallen fressen. In den anderen Becken wurde nach Angaben des Zoos daher Wert darauf gelegt, sowohl Korallen als auch Fische zu zeigen. Das schon vor Jahren fertiggestellte Schaubecken 23 zeigt den Bereich des Innenriffs, die der Küste zugewandte und vom Wellengang verschonte Seite. Das neue Schaubecken 25 ist dem Riffdach gewidmet, dem höchsten Punkt des Korallenriffs, der das Innenriff vom Außenriff trennt. Dieses wiederum, das dem offenen Ozean zugewandt ist, ist in Schaubecken 27 dargestellt.

Wirbellose wie Schnecken oder Krabben reinigen das Riff von Algen

Ähnlich wie bei einem echten Korallenriff gehöre Veränderung in den Schaubecken zum täglichen Leben, heißt es in der Pressemitteilung des Zoos. Demnach werden die Felsen zunächst von sogenannten Pionierarten besiedelt. Diese werden im Laufe der Zeit von anderen Arten verdrängt. Speziell im Schaubecken 25 werden nach Angaben des Zoos typische Pionierarten herangezogen, die ins Schaubecken 27 umgesetzt werden, sobald sie eine gewisse Größe erreicht haben. Dazu zählen die Schalenkoralle, die Griffelkoralle, die Blumenkohl-Steinkoralle oder die Nadelkoralle. Erst mit der Zeit werden Tischkorallen oder Erdbeerkuchenkorallen ins Schaubecken 25 eingesetzt.

Diese etwas empfindlicheren Arten bilden laut der Mitteilung die für das Riffdach charakteristische Tischform aus. Das eigentliche Riff wird vor allem von Stein- und Hornkorallen gebildet. Mit der Gelappten Lederkoralle, dem Kenya-Bäumchen, der Pilzlederkoralle oder der Meerhand leben aber auch Weichkorallen im Riff. Zusätzliche Wirbellose wie Schnecken, Muscheln, Putzergarnelen, Krabben, Seeigel und Schlangensterne reinigen das Riff insbesondere von Algen.

In Schaubecken 25 leben aktuell 75 verschiedene Tierarten

Vervollständigt wird das Riff durch die Fische. Während im Schaubecken 27 im Wesentlichen verschiedene Doktorfische und der Traum-Kaiserfisch unterwegs sind, leben im Schaubecken 25 auch Lippfische und Zwergkaiserfische. Die Gelbrücken-Fahnenbarsche kommen stets im Schwarm vor, während der Halfterfisch als Einzelgänger unterwegs ist.

"In Korallenriffen ist die Artenvielfalt besonders hoch und divers", schreibt der Zoo. "Deswegen gelten sie als sogenannte Hotspots der Biodiversität, die in den Bemühungen gegen die Verarmung der Meeresfauna eine entscheidende Rolle spielen." Auch im Vivarium sind die Schaubecken 25 und 27 die Becken mit dem artenreichsten Besatz: Im Schaubecken 25 leben nach Angaben des Zoos derzeit 75 Tierarten, darunter sieben Fischarten, 56 Korallenarten und zwölf Wirbellose. Im Schaubecken 27 sind es 35 Tierarten, davon fünf Fischarten, 22 Korallenarten und acht Wirbellose.

Zolli unterstützt Korallenprojekt auf Sansibar

Zusammen mit der Organisation marinecultures.org engagiere sich der Zolli seit 2015 für den Schutz mariner Ökosysteme auf Sansibar, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Organisation habe nachhaltige Schwammzuchten aufgebaut und Erfahrungen in der Wiederaufforstung von Korallenriffen gesammelt. Bisher habe sie dabei auf die Methode der asexuellen Korallenreproduktion durch Fragmentierung gesetzt. Nun starte sie ein neues Korallenprojekt: Wie der Zolli mitteilt, soll zum ersten Mal in der Region des Westindischen Ozeans in Jambiani auf Sansibar die sexuelle Korallenreproduktion erforscht und implementiert werden. Ziel sei es, die genetische Vielfalt der Korallen zu erhöhen und dadurch geschädigte Riffe langfristig widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen. In Jambiani soll dafür ein kostengünstiges, wartungsarmes Labor entstehen, in dem gesammelte Eizellen mit Samenzellen befruchtet und zu Larven herangezogen werden. Anschließend sollen die Larven auf geeigneten Substraten zu jungen Korallen heranwachsen.

Das Labor bildet laut der Pressemitteilung das Herzstück eines Forschungs-, Ausbildungs- und Informationszentrums, das derzeit im Aufbau ist. Ein begleitendes Informationsangebot solle sowohl der lokalen Bevölkerung als auch dem Tourismus die Bedeutung gesunder Korallenriffe näherbringen und das Bewusstsein für den Schutz mariner Ökosysteme stärken. Zudem solle die neue Methode über Ausbildungsprogramme, die die Organisation anbiete, in die gesamte Region des Westindischen Ozeans getragen werden, sodass lokale Organisationen künftig davon profitieren und damit eigene Korallenrestaurationsprojekte betreiben können.

Neben dem Korallenprojekt von marinecultures.org unterstützt der Zoo Basel nach eigenen Angaben eine Vielzahl von Projekten zum Erhalt bedrohter Arten und ihrer Lebensräume. Die dafür eingesetzten Mittel stammen von den Zoo-Besucherinnen und -Besuchern. Beim Kauf des Eintrittstickets können sie freiwillig einen Franken zugunsten des Natur- und Artenschutzes spenden.

Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel