Buch
In "Baden, meine Weinheimat" gibt es Promis, Weinkunde und rote Schuhe
Rudi Knoll erzählt in "Baden, meine Weinheimat" Geschichten über den Weinbau – der schon bessere Zeiten gesehen hat. Damit ist dem Autor ein interessantes Buch gelungen.
Mo, 5. Mai 2025, 9:50 Uhr
Gastronomie
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Vielleicht helfen ja rote Schuhe. Damit jedenfalls bewerben die Berliner Winzerin Bettina Schumann und ihre aus der Nähe von Bremerhaven stammende Partnerin, die Sommelière Melanie Panitzke, ihre in Königschaffhausen im Kaiserstuhl hergestellten Weine. Eigene Rebflächen gibt es nicht. In der Rotschuh-Linie sind Weißer und Grauer Burgunder und Blauer Spätburgunder, die in Vergessenheit geratene Sorte Badisch Rotgold (Grauburgunder mit Spätburgunder gemeinsam ausgebaut) ist wiederbelebt worden und wird, nun ja, mit einer barbusigen Frau auf dem Etikett beworben.
Das Wein-Start-up gibt es seit zehn Jahren, Bettina Schumann hat wohl nicht alles falsch gemacht. Sie ist eine der Protagonistinnen in dem soeben im Freiburger 8grad Verlag erschienenen Buch von Rudi Knoll: "Baden. Meine Weinheimat". Noch ein Werk über das Anbaugebiet? Der Autor versucht zu vermeiden, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen, und nähert sich dem Sujet über die Menschen, die den Weinbau prägen und betreiben. Viele Promis kommen vor: Fritz Keller, die Waßmer-Brüder aus Bad Krozingen-Schlatt, die Familie Heger aus Ihringen, die Hubers aus Malterdingen, die beiden Schlumbergers aus Sulzburg-Laufen, der Gutedel-Provokateur Hanspeter Ziereisen aus Efringen-Kirchen und andere.
Ein persönlicher Ansatz – über Jahre hinweg hat der Autor seine Protagonisten begleitet. In Szene gesetzt werden sie von dem Weinfotografen Armin Faber. Hinzu kommt noch eine Portion Weinkunde, eine kenntnisreiche Darstellung der in Baden angebauten Rebsorten. Auf neue Trends wie etwa den entalkoholisierten Wein geht der Autor leider nicht ein, den Piwis werden gerade einmal drei Seiten gewidmet. Aber auch wenn die Texte stilistisch durchaus etwas süffiger hätten ausfallen können, ist Rüdiger Knoll ein recht interessantes Buch gelungen.
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