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In der Schule fürs Berufsleben üben

  • Klasse 6/7, Pestalozzischule (Lörrach)

  • Do, 28. Juni 2018
    Zisch-Texte

Seit 18 Jahren gibt es an der Pestalozzischule in Lörrach eine Schülerfirma mit verschiedenen Abteilungen / Die Schüler müssen sich um ihre Posten bewerben.

Am Kiosk der Schülerfirma: Das sieht ja mal lecker aus!   | Foto: Privat
Am Kiosk der Schülerfirma: Das sieht ja mal lecker aus! Foto: Privat

Wir sind die Zisch-Reporter der Klasse 6-7 der Pestalozzischule in Lörrach und möchten im Folgenden unsere Schülerfirma vorstellen.

Wichtiger Bestandteil

Zunächst haben wir ein Interview mit unserer Rektorin Isolde Weiß über die Geschichte und die Organisation der Schülerfirma geführt und dabei Folgendes erfahren:

Die Schülerfirma gibt es seit 18 Jahren. Die Idee hatten Jürgen Wöllner und Bernd Dold, beide waren früher Lehrer an der Pestalozzischule. Es gibt sechs Abteilungen: Kiosk, Coolinario, Catering, Holz, Kunststoff und Verwaltung. Es beteiligen sich alle Schüler der Oberstufe ab der Klasse 6-7 bis zur Kooperationsklasse. Die Schüler dürfen frei wählen, in welcher Abteilung sie arbeiten möchten. Zu Beginn des Schuljahres schreiben sie eine Bewerbung und stellen sich in einem Gespräch vor.

Catering ist ein zusätzliches Angebot: 14 Schülerinnen und Schüler haben sich dieses Schuljahr freiwillig dafür gemeldet. Wenn ein Auftrag kommt, treffen sich die Freiwilligen meistens nach der Schule oder am Wochenende in der Schule und kochen zusammen.

Die Jugendlichen arbeiten zu verschiedenen Zeiten in der Schülerfirma: Die Kioskgruppe arbeitet täglich in der Küche, die Cateringgruppe arbeitet nach Auftragslage, die anderen Abteilungen treffen sich immer donnerstags.

Die Schülerfirma wird von mehreren Personen geleitet: von einem gewählten Geschäftsleiter, von zwei gewählten Schülern und von einem ehemaligen Lehrer. Die Jugendlichen lernen vieles, was sie später zum selbstständigen Leben brauchen: Einkaufen, Abrechnen, Messen, Planen, Telefonate führen, die Arbeit mit Holz und Kunststoff sowie Rechnungen schreiben.

Die Schülerfirma ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Schule!

Selbständig werden

Wir sind in diesem Schuljahr für den Kiosk zuständig. Der Kiosk ist eine Abteilung der PSF (Pestalozzi Schülerfirma). Wir treffen uns jeden Tag in der ersten Stunde in der Küche und bereiten Pausenvesper für die Schüler unserer Schule und der Nachbarschule vor. Es gibt jeden Tag belegte Brötchen, Getränke und Extras, wie zum Beispiel Schokokuchen, Pizzabrötchen, Winzerwecken, Obstsalat, Milchreis, Hot Dogs und so weiter. Nach dem Zubereiten räumen wir alles auf und schauen, dass die Küche sauber ist. Wir machen selber den Verkauf und den Einkauf.

Es macht uns richtig Spaß. Wir haben dabei gelernt, selbstständig und im Team zu arbeiten. Das Geld, was wir dabei verdient haben, hilft uns, unsere Klassenfahrt zu finanzieren.

Aufs Leben vorbereiten

Interview mit Lehrer Christian Fulde über seine Arbeit in der Schülerfirma:

Zisch: Welche Abteilung der Schülerfirma leiten Sie?
Fulde: Ich leite die Abteilung Holz und gestalte den berufsbegleitenden Unterricht.
Zisch: Wie viele Schüler arbeiten in dieser Abteilung?
Fulde: Die Klassen 8a und 8b arbeiten donnerstags in der PSF. In der Abteilung Holz arbeiten sechs Schüler mit.
Zisch: Was wird in dieser Abteilung hergestellt?
Fulde: Wir stellen Laufbretter, Holzkufen und Spiele her. Es sind alles Spielgeräte, die zu den Spielekisten gehören, die dann auch verkauft werden.
Zisch: Was ist der berufsbegleitende Unterricht?
Fulde: Vor der Arbeit in den Abteilungen treffen wir uns jeden Donnerstag in der großen Gruppe. Wir besprechen den Aufbau der PSF, wir lernen alle Mitarbeiter kennen, wir machen Teamspiele, wir bereiten Vorstellungsgespräche vor, wir lernen, wie man Abrechnungen oder Überweisungen macht.
Zisch: Was bringt die Arbeit in der Schülerfirma den Schülern?
Fulde: Die Schüler werden gezielt auf das Arbeitsleben vorbereitet. Sie erweitern ihre sozialen und Methodenkompetenzen, sie bauen ihr Durchhaltevermögen und ihre Selbstständigkeit aus.
Zisch: Wie gefällt Ihnen die Arbeit in der Schülerfirma?
Fulde: Es gefällt mir sehr gut, weil ich gern mit Schülern arbeite und ihnen dabei viel beibringen kann.

Vorbild sein

Interview mit Luca Padovan, dem Geschäftsführer der Schülerfirma in diesem Schuljahr:

Zisch: Wie alt bist du und in welche Klasse gehst du?
Luca: Ich bin 15 Jahre alt und ich besuche die achte Klasse der Pestalozzischule.
Zisch: In welcher Abteilung der Schülerfirma arbeitest du?
Luca: Ich arbeite im Coolinario mit. Wir kochen und bereiten das Mittagessen für unsere Mitschüler vor.
Zisch: Warum wolltest du Geschäftsleiter werden?
Luca: Es macht Spaß Geschäftsleiter zu sein, weil ich ein Vorbild für die Anderen sein möchte. Ich freue mich, dass die anderen Abteilungsleiter mich gewählt haben.
Zisch: Was sind deine Aufgaben als Geschäftsleiter?
Luca: Jeden Donnerstag treffe ich mich mit allen Abteilungsleitern in einer Sitzung. Als Geschäftsleiter leite ich diese Sitzung. Ich kläre auch Probleme und stelle in der Öffentlichkeit die PSF vor.
Zisch: Bist du gern Geschäftsführer der Schülerfirma?
Luca: Ich bin sehr gern Abteilungsleiter und Geschäftsführer.

Die Arbeit macht Spass

Die Zisch-Reporter haben unter den Achtklässlern der Pestalozzischule eine Umfrage über die Schülerfirma gemacht:

Marlon Zerche: "Ich finde die Schülerfirma toll. Ich bin Geschäftsleiter, das mache ich gern."

Maurice Kiefer: "Ich finde die Schülerfirma gut. Ich lerne dabei viel."

Mara Maitert: "Manchmal ist es langweilig. Das, was ich aber in der Schülerfirma gelernt habe, hat mir im Praktikum geholfen."

Daniel Podgoric: "Ich arbeite in der Schülerfirma gern mit meinen Freunden."

Amir Aslani: "Ich arbeite gern in der Schülerfirma, auch wenn es manchmal anstrengend ist."

Fabienne Guglielmi: "Die Arbeit in der Schülerfirma macht Spaß, auch wenn manche Aufgaben noch schwierig sind."

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 28. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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