Artenvielfalt

In Freiburg werden jetzt Schmetterlinge und Heuschrecken gezählt

In Freiburg ist ein Langzeit-Monitoring zur Biodiversität angelaufen. Dabei werden 130 Flächen im Stadtgebiet untersucht und einzelne Exemplare ausgewählter Arten gezählt.  

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Einer der größten und prächtigsten Tag...ist der Schwalbenschwanz (Symbolbild).  | Foto: Sabine Model
Einer der größten und prächtigsten Tagfalter im deutschsprachigen Raum ist der Schwalbenschwanz (Symbolbild). Foto: Sabine Model
Das weltweite Artensterben geht auch an Freiburg nicht spurlos vorüber. Doch genaue Daten zur Entwicklung der Artenvielfalt in der Stadt fehlen bislang. Abhilfe schaffen soll ein sogenanntes Langzeit-Monitoring, bei dem eigens geschulte Kartiererinnen und Kartierer unterschiedliche Lebensräume genau unter die Lupe nehmen und den Bestand an Insekten und Pflanzen detailliert erfassen.

Bereits Ende 2018 hat der Gemeinderat die Ausarbeitung eines "Aktionsplans Biodiversität" in Auftrag gegeben, der dann 2019 nach der Ausarbeitung unter der Federführung des Umweltschutzamts beschlossen wurde. Eine wichtige Maßnahme des Aktionsplans ist es laut Stadt-Pressestelle, systematisch und stadtweit die hier lebenden Insekten und die Vegetation im Offenland dauerhaft zu erfassen.

Untersucht werden mehr als 130 Flächen im Stadtgebiet

Seit Mitte 2019 habe Thomas Breunig vom Institut für Botanik und Landschaftskunde in Karlsruhe das Monitoringkonzept entwickelt, das nun umgesetzt werde. Es orientiere sich am Insektenmonitoring der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, greife aber auch Erfahrungen und Methoden beispielsweise aus der Schweiz auf. Für das Monitoring habe man mit Tagfaltern und Widderchen (die ebenfalls zu den Schmetterlingen gehören), Heuschrecken und Laufkäfern sowie mit Farn- und Blütenpflanzen Artengruppen ausgewählt, bei denen die ökologischen Ansprüche bereits gut bekannt seien. Die konkrete Auswahl der Flächen erfolge zufällig. Insgesamt werden mehr als 130 Flächen untersucht. Bei den Schmetterlingen etwa liegen diese an bestehenden Wegen und Straßen, bei den Heuschrecken auf Wiesen und Weiden, bei den Laufkäfern auf Äckern. Außer Grünland und Äckern, dem Offenland, gehörten auch Freiräume im Siedlungsbereich zum Untersuchungsgebiet.

Nach den Schulungen der Kartiererinnen und Kartierer im April habe jetzt im Mai der erste Durchgang des Monitorings begonnen. Harald Schaich vom Umweltschutzamt bittet, den Kartierern auch den Zugang zu privaten Untersuchungsflächen zu gewähren, und Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik lobt, dass Freiburg "als eine der ersten Städte im Land die Initiative für ein Monitoring zur Dokumentation der Vielfalt von Insekten und Pflanzen" ergriffen habe.

Erste Resultate sollen zum Jahresende erwartet

Erste Ergebnisse zum Zustand der Freiburger Biodiversität sollen Ende des Jahres vorliegen. Aufgrund der jährlichen Erfassungen könne man ab jetzt auch langfristige Veränderungen dokumentieren. Im Gegensatz zu Erfolgskontrollen nach Einzelmaßnahmen sei das "Freiburger Insekten-Monitoring" so konzipiert, dass es über einzelne Projekte hinaus Basisdaten liefere. So könne man künftig etwa fundierter der Frage nachgehen, wie sich Klimaveränderungen oder Änderungen der Landnutzung auf die Artenzusammensetzung auswirken oder wo es Abweichungen zu bundes- und landesweiten Trends hinsichtlich der Biodiversität gebe.

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