Tarifkonflikt
In Murr haben die Mitarbeitenden den ersten Tarifvertrag in der Dönerfleischindustrie erkämpft
Die Mitarbeiter des schwäbischen Dönerherstellers Birtat haben für einen Tarifvertrag und bessere Bezahlung gekämpft. Nun freuen sie sich über die Einigung.
dpa
Fr, 8. Aug 2025, 16:12 Uhr
Südwest
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Die Beschäftigten beim Dönerspieß-Hersteller Birtat zerkleinern Fleisch, marinieren und stecken es dann auf die Spieße – ein Knochenjob. Für sie gilt künftig nach Gewerkschaftsangaben der erste Tarifvertrag in der Dönerfleischindustrie. In ihm wurde der Einstiegslohn auf 2600 Euro brutto festgelegt, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und das Unternehmen Meat World SE (Birtat) in Murr nahe Ludwigsburg gemeinsam mitteilten. Für Betriebsratschef Muzayfe Doganer ist mit dem Haustarifvertrag "ein Traum" wahr geworden: "Ich wollte weinen." Er sei stolz auf die rund 120 Mitarbeiter des Unternehmens.
Ferner sei eine Anhebung der Entgelte in zwei Stufen im Gesamtumfang von bis zu 17 Prozent in der Spitze bei einer Laufzeit bis Ende 2026 vereinbart worden, wie beide Seiten mitteilten. Die Beschäftigten hatten ihre Arbeit an elf unterschiedlichen Tagen zeitweise niedergelegt.
NGG-Verhandlungsführerin Magdalena Krüger sagte, dieser Tarifabschluss sei ein historisches Ergebnis in der Dönerfleischbranche und ein Erfolg der Beschäftigten. Unternehmenssprecher Cihan Karaman sagte laut der gemeinsamen Mitteilung: "Wir sind überzeugt, dass dieser Vertrag nicht nur Planungssicherheit schafft, sondern auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Beschäftigten stärkt." Die Tarifparteien verpflichten sich, nun über einen Tarifvertrag zur Eingruppierung sowie einen Manteltarifvertrag zu verhandeln. Die Gewerkschaft hofft, dass sie künftig gleichfalls bei anderen Unternehmen der Branche tarifvertragliche Regelungen durchsetzen kann.