Zeitzeuge

Kurt Salomon Maier hält Zeitzeugenvortrag am Max-Planck-Gymnasium Lahr

Im Max-Planck-Gymnasium Lahr berichtet Kurt Salomon Maier über das jüdische Leben in Kippenheim und seine Flucht vor den Nationalsozialisten. Seine Geschichte berührt und regt zum Nachdenken an.  

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Kurt Salomon Maier vor der ehemaligen Synagoge Kippenheim  | Foto: Bastian Bernhardt
Kurt Salomon Maier vor der ehemaligen Synagoge Kippenheim Foto: Bastian Bernhardt

Zeitzeugen, die heute noch über ihre Kindheit und das jüdische Leben im Schatten der Verfolgung durch die Nationalsozialisten berichten können, sind altersbedingt selten geworden. Das Max-Planck-Gymnasium Lahr macht jetzt im Rahmen der Bildungspartnerschaft mit dem Förderverein der Ehemaligen Synagoge Kippenheim eine solche Zeitzeugenbegegnung möglich. Am Montag, 20. Oktober, wird der 1930 in Kippenheim geborene Kurt Salomon Maier in der Aula des Gymnasiums einen Zeitzeugenvortrag halten. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an ältere Schülerinnen und Schüler als auch an die interessierte Öffentlichkeit.

Kurt Salomon Maier berichtet über seine Kindheit und das damalige jüdische Leben in seinem geliebten Heimatdorf Kippenheim, das durch die Nazis ein jähes Ende nahm: 1940 wurde seine Familie zusammen mit insgesamt 5600 badischen Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten in das Lager Gurs in Südwestfrankreich am Rande der Pyrenäen verschleppt. Viele der Deportierten verstarben dort an Unterernährung und Seuchen, einige konnten noch auswandern, andere fliehen, mindestens ein Drittel der 5600 Deportierten wurde in die Vernichtungslager im Osten gebracht und dort ermordet. Maier war zum Zeitpunkt der Deportation neun Jahre alt. Judenhass habe er aber schon zuvor zu spüren bekommen, auch wenn in Kippenheim die meisten einträchtig zusammengelebt hätten.

Familie Maier hatte großes Glück, denn buchstäblich in letzter Minute gelang es ihr, das Lager Gurs zu verlassen und über Marokko und Portugal per Schiff New York zu erreichen. Aber auch in den USA wurde Maier mit judenfeindlichen Einstellungen konfrontiert, wie er in seinen Zeitzeugenveranstaltungen immer wieder anmerkt. Obwohl der mittlerweile 95-Jährige seit seiner Emigration in den USA lebt, besucht er regelmäßig seine alte Heimat Baden, um vor Schulklassen und vor Kirchengemeinden über das Schicksal seiner Familie in der Zeit der Verfolgung und des Terrors unter dem NS-Regime zu berichten. Im Anschluss an den Zeitzeugenvortrag besteht die Möglichkeit, Fragen an Kurt Salomon Maier zu stellen.

Bildungspartnerschaft mit der Ehemaligen Synagoge Kippenheim

Das Max-Planck-Gymnasium pflegt seit vielen Jahren eine enge Kooperation mit dem Förderverein der Ehemaligen Synagoge Kippenheim. Seit 2022 besteht darüber hinaus offiziell eine Bildungspartnerschaft, die historisch-politische Bildung am außerschulischen Lernort sowie in besonderer Weise Demokratiestärkung fördern soll. Die Gedenk-, Lern- und Begegnungsstätte der Ehemaligen Synagoge Kippenheim ermöglicht den Lernenden dabei, Geschichte regional zu erfahren und aktiv zur Erinnerungskultur beizutragen – sei es durch (digitale) Führungen, Theateraufführungen oder Gedenkreden. Auch der jährlich verliehene Kurt-Salomon-Maier-Geschichtspreis für herausragende Leistungen im Basisfach Geschichte ist Teil dieser Zusammenarbeit.

Info: Zeitzeugenvortrag von Kurt Salomon Maier am Max-Planck-Gymnasium Lahr, Max-Planck-Straße 12, am 20. Oktober, 11.20 bis 13 Uhr. Anmeldung erbeten mit Namen und Adresse an [email protected].

Im Netz: www.ehemalige-synagoge-kippenheim.de und Instagram: @ehemaligessynagogekippenheim

Schlagworte: Kurt Salomon Maier, Familie Maier
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