Landleben? Gefällt uns!
Zisch-Reporter aus der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental führten Interviews zum Thema Landleben und fragten elf Menschen nach ihrer Meinung.
der Klasse 4 &
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Welches sind die guten und die nicht so guten Seiten des Landlebens? Die vierte Klasse der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental machte Interviews zum Thema "Leben in und um Tegernau- Vor- und Nachteile." Die Klasse wählte dieses Thema, weil alle Kinder in Tegernau und Umgebung leben. Verschiedene Personen, die auf dem Land wohnen, wurden befragt: der Bürgermeister, eine Landärztin, die Rektorin der Schule, der Hausmeister, die Großmutter einer Schülerin, ein ehemaliger Landarzt, ein Landwirt aus Sallneck und Schüler aus der Schule.
Ursula Kleinedler, die Rektorin an der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental, mag das Landleben, weil es "ruhig und nicht so hektisch und außerdem schöner für die Kinder zum Aufwachsen ist." Vorteile einer Landschule sieht sie darin, dass man alle Schülerinnen und Schüler gut kennt und besser aufeinander schaut und zudem viel Natur um die Schule hat. Nachteile vom Leben auf dem Land seien, dass man auf jeden Fall ein Auto und viel Benzin braucht. Vorteile von der Stadt sind für sie, dass es "mehr Geschäfte und kürzere Wege gibt, außerdem kann man gut ins Kino und ins Theater gehen."
Raphael Pfeifer aus der ersten Klasse lebt auch gerne auf dem Land. Er wohnt in Niedertegernau und am Landleben mag er, dass es mehr Tiere als in der Stadt gibt und er findet, dass man auf dem Land schneller Freunde finden kann. An der Stadt mag Raphael gerne die Eisdielen aber ihm gefällt nicht, "dass es so viel Lärm gibt." Zu der Frage, was man tun müsste, um das Landleben spannender für andere zu machen, meint er: "Es wäre toll, wenn man ein Kino bauen würde."
Klaus Friedlin, Hausmeister der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental, lebt gerne wegen der Ruhe auf dem Land und findet das Landleben "persönlicher." Er hat noch nicht in der Stadt gelebt, einen Vorteil von der Stadt sieht er darin, dass das Leben vielfältiger ist. Und was meint er, was passieren müsste um das Landleben spannender zu machen? "Die Infrastruktur müsste sich verbessern."
Hilda Wagner, die Großmutter von Lorena Sicola aus der vierten Klasse, ist in Sallneck geboren. Sie hat viel aus ihrem Leben von früher erzählt, zum Beispiel davon, dass es früher im Haus kein warmes Wasser und nur ein Plumpsklo gab. Außerdem erzählte sie, dass sie viel arbeiten musste, aber dass sie "dennoch sehr zufrieden und dankbar war, dass ich immer genug zu essen hatte. Ich war zehn Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg begann und mein Vater musste zum Militär." Somit übernahmen die Kinder viel von der Arbeit. Hilda Wagner mag das Landleben, weil es "schön ist, viel Grünes hat und ruhig ist." Ein Nachteil sieht sie darin, dass es kaum Läden gibt. In der Stadt will Frau Wagner nicht wohnen, "die Hektik in der Stadt tut nicht gut."
Hiltrud Heim ist Landärztin in Tegernau. Als Ärztin macht sie auf dem Land oft Hausbesuche. Sie kümmert sich gerne um die Menschen und freut sich, zu sehen, wenn sie wieder gesund werden. Das Landleben findet sie toll und sie lebt gerne hier, vermisst es aber, "ins Kino oder Theater zu Fuß gehen zu können." Sie mag die schöne Natur und die Ruhe auf dem Land, Nachteile sind für sie die weiten Wege. An der Stadt mag sie nicht, dass es so laut und so hektisch ist, außerdem sei die Luft schlecht. Ein Vorteil an der Stadt ist für sie, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann.
Enya Neumaier mag am Land, "dass da nicht so viele Autos fahren." Einen Nachteil sieht sie darin, dass "man so weit fahren muss." In der Stadt möchte sie dennoch nicht leben, weil da zu viel Verkehr ist.
Kira Reimann aus der dritten Klasse ist auf dem Land geboren und ihr gefällt das Landleben, weil auf dem Land "so viel Platz ist und weil ich viele Tiere haben darf." Außerdem findet sie gut, dass "hier so wenig Autos fahren." Auch möchte sie nicht auf eine größere Schule, weil " da zu viele Schüler" sind und sie sieht auch keine Nachteile vom Leben auf dem Land "weil ich alles habe." Auch später möchte sie auf dem Land leben.
Dr. Hans Viardot war 33 Jahre Landarzt im Kleinen Wiesental. Es war eine " anstrengende, aber insgesamt auch eine schöne Zeit." Er war sehr gerne Landarzt und könnte sich "keinen schöneren Beruf vorstellen." Seiner Meinung nach gibt es heute mehr Nachteile für Landärzte, " das ist der Grund, dass jüngere Ärzte nicht mehr aufs Land gehen." Er sagt, dass es "im ländlichen Raum heute leider zunehmend Nachteile gibt, angefangen bei schulischen Problemen über die ärztliche Versorgung, fehlende Läden und ausgedünnte öffentliche Verkehrsmittel. Die Politik sollte sich mehr für den ländlichen Raum stark machen."
Maik Dreher lebt gerne in einem Dorf, weil "dort nicht so viel Trubel ist." Er findet toll, dass es so grün ist und "dass man auf der Wiese Quatsch machen kann." Es ist aber ein Nachteil, "dass es manchmal stinkt, weil ein Bauer Gülle fährt." Außerdem hat man oft einen langen Schulweg.
Lewin Knoll aus der ersten Klasse findet es gut auf dem Land zu leben "weil es dort schöner ist." Er sagt, dass man gut Fahrrad fahren kann und dass "das Land besser zum Spielen ist. Besonders das Traktorfahren macht sehr Spaß."
Gerd Dreher, Haupterwerbslandwirt aus Sallneck, wohnt seit 64 Jahren im Kleinen Wiesental. Er ging in Sallneck zur Schule, "da waren früher noch alle acht Klassen in einem Klassenzimmer." Herr Dreher besitzt eine eigene Landwirtschaft. Solange es Zuschüsse vom Staat gäbe, würde es sich lohnen, eine Landwirtschaft zu haben. Er mag am Landleben, dass es so "frische Luft und schöne Landschaft" hat. Einen Nachteil sieht er darin, dass es ein "weiter Weg zum Einkaufen, ins Kino und für die Kinder ein langer Weg zur Schule" ist. Im Kleinen Wiesental müsste es außerdem "bessere Straßen und bessere Verkehrsbedingungen" geben.
Florian Kellner aus der dritten Klasse findet es auf dem Land besser als in der Stadt, weil man da mehr machen kann: "Da kann man mit dem Traktor fahren und man hat mehr Freunde als in der Stadt." Er findet das Land auch besser, "weil die Häuser mehr Abstand voneinander haben." Nachteile gibt es für ihn nicht, "nur der Schulweg ist länger." Und "es wäre spannender, wenn es eine Metzgerei gäbe." Florian findet die Stadt aber auch gut, "wegen dem Einkaufen." Später möchte Florian vielleicht einmal Landwirt werden.
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