Leitvogel ist der Ultraleichtflieger
14 Menschen versuchen seit einem Monat, mehr als 30 Waldrappen den Weg in den Süden Spaniens zu zeigen. Mit Autos und zwei Ultraleichtflugzeugen begleiten sie die seltenen Zugvögel.
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Mit zwei offenen Ultraleichtflugzeugen seien er und drei weitere Mitglieder seines Teams in der Luft. Der Rest des 14-köpfigen Teams sei mit Autos unterwegs. Auf der Strecke werde immer wieder gecampt.
Für Fritz ist es nicht die erste "menschengeführte Migration". "Ich mache das schon lange, das Erlebnis ist immer wieder fantastisch und berührend", so Fritz. Erstmals sei Spanien das Ziel.
Die Zugvögel mit den markanten, schopfartigen Federn am Kopf und sichelförmigen Schnäbeln waren zuletzt in freier Wildbahn praktisch ausgestorben. Die Waldrappe am Bodensee gehören zu Kolonien, die zu einem Auswilderungsprojekt im Alpenraum zählen.
Das Waldrappteam kümmert sich seit Jahren um die Auswilderung der aufgezogenen Küken. Mit der Reise nach Spanien will das Team den jungen Vögeln den Weg in den Süden an den Alpen vorbei zeigen. Sonst überwintern die Tiere in der Toskana. Weil sie durch Klimaveränderungen immer mehr Schwierigkeiten hätten, über die Alpen zu kommen, sei eine Umsiedlung nach Spanien nötig, erklärte Anne-Gabriela Schmalstieg vom Waldrapp-Team in Überlingen. Die dortige Kolonie aus elf erwachsenen Tieren und 14 Jungvögeln überwintere nach wie vor in der Toskana. Im vergangenen Jahr hätten sie bereits Probleme beim Überqueren der Alpen gehabt, weil sie zu spät gestartet seien. Die wärmeren Temperaturen durch den Klimawandel sorgten noch im Herbst für genug Nahrung am Bodensee. Schmalstieg hofft, dass sich die Tiere in diesem Jahr Ende Oktober auf den Weg machen. Die Jungtiere, die aktuell den Weg nach Spanien proben, sollen einmal zur Überlinger Kolonie gehören.
Der neue Waldrapp-Nachwuchs stammt aus einem Tierpark im österreichischen Kärnten. Die Jungtiere wurden laut Fritz von zwei Ziehmüttern in Hilzingen-Binningen im Landkreis Konstanz von Hand aufgezogen. "Seit Anfang April sind sie sieben Tage die Woche von morgens bis zum späten Abend mit den Vögeln zusammen." Damit die Tiere auch den Ultraleichtflugzeugen folgten, würden die beiden Wissenschaftlerinnen mit an Bord vorausfliegen. Die Tiere seien darauf trainiert den Fluggeräten zu folgen. Gestartet war die Mission am 21. August.
Pro Flugtag legen sie um die 150 Kilometer zurück. "Wir sind bis zu 300 Meter über dem Boden und fliegen etwa 50 Kilometer pro Stunde – je nach Wetter. Wie weit wir kommen, hängt von den Windverhältnissen ab", so Fritz. Eine Tankfüllung reiche etwa für vier Stunden. Wenn alles planmäßig laufe, seien sie Ende September oder Anfang Oktober am Ziel.
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