Adventslesetipp

Lesetipps vom Advent: "Das Narrenschiff" von Christoph Hein

Zum 6. Dezember empfiehlt Ulrike Kindle "Das Narrenschiff" von Christoph Hein. Im Fokus des Romans: Zwei Männer, die die DDR aufbauen wollen und von dieser bis zum Schluss überzeugt sind.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Aus der Sicht zweier Männer zeigt Chri... Kriegsende bis zur Wiedervereinigung.  | Foto: Jens Wolf
Aus der Sicht zweier Männer zeigt Christoph Hein in „Das Narrenschiff“ ein Panorama der DDR vom Kriegsende bis zur Wiedervereinigung. Foto: Jens Wolf

Mitglieder des Freundeskreises der Mediathek Lahr geben im Advent täglich in der Badischen Zeitung Lesetipps. Das vorgestellte Buch ist natürlich auch in der Lahrer Mediathek vorhanden.

Ein Panorama der DDR vom Kriegsende bis zur Wiedervereinigung beschreibt Christoph Hein auf 750 Seiten. Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei Männer und ihre Familien und Freunde. Sie sind Teil der ostdeutschen Funktionselite, die einen sozialistischen Staat aufbauen will.

Ulrike Kindles Lesetipp ist das &#8222...arrenschiff“ von Christoph Hein.  | Foto: privat
Ulrike Kindles Lesetipp ist das „Das Narrenschiff“ von Christoph Hein. Foto: privat

Der Ökonom Karsten Emser kommt aus dem Exil in Moskau als Mitglied im Zentralkomitee. Der Bergbau-Ingenieur Johannes Goretzka, als Nazi in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, wird dort zum überzeugten Kommunisten. Beide träumen von einem nichtkapitalistischen, antifaschistischen Land. Und beide scheitern kläglich in unterschiedlicher Weise. Emser bleibt bis zum Ende der DDR Mitglied im Zentralkomitee. Goretzka fällt aufgrund seiner von der Parteilinie abweichenden Ansichten zur Wirtschaftspolitik in Ungnade. 1956 kommen die Verbrechen Stalins auch in der DDR ans Tageslicht. Doch trotz aller Zweifel an der kommunistischen Idee halten die Funktionäre in ihrer ideologischen Verbohrtheit bis zum Zusammenbruch des Staates an ihren Überzeugungen fest. Sie sind die Narren, die, so Christoph Hein, mit ihren unsinnigen Plänen und Hoffnungen scheitern mussten.

Christoph Hein: Das Narrenschiff, Suhrkamp 2025. Taschenbuch 16 Euro, Hardback 28 Euro.

Schlagworte: Christoph Hein, Karsten Emser, Ulrike Kindle
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel