Nachruf

Liebe zur Natur führt Jürgen Schmidt von Radolfzell ins Forstamt Emmendingen

In Zeiten des Waldsterbens engagierte sich Jürgen Schmidt schon im Staatsdienst für den Naturschutz. 2018 ging er in den Ruhestand, nun ist er im Alter von 70 Jahren gestorben.  

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  | Foto: Patrik Müller
Foto: Patrik Müller

Um sich seinen Berufswunsch erfüllen zu können, musste Jürgen Schmidt für die Zulassung zum Hauptstudium Ruhe bewahren. Als Pfadfinder hatte er die Liebe zur Natur in sich entdeckt, wollte jetzt Forstwirtschaft studieren. Und da, so erzählte er es kurz vor seinem Ruhestand im Jahr 2018, wurde der Jagdschein gefordert. Schmidt behielt eine ruhige Hand und bestand die Schießprüfung.

In die Wiege gelegt war ihm der Beruf nicht. Eigentlich, so wollte es der Vater, sollte Schmidt das Familiengeschäft in Radolfzell übernehmen. Es kam anders. Nach Abitur, Bundeswehr und Studium folgten Referendiate in Freiburg, Todtmoos und Waldkirch. Schmidt wechselte in den Staatsdienst, war Referent im Landwirtschaftsministerium, gerade in der Zeit des Waldsterbens. Er verfasste Erlasse zur Borkenkäferbekämpfung oder zeigte amerikanischen Reportern kahlgefressene Bergkuppen.2000 übernahm Jürgen Schmidt die Leitung des staatlichen Forstamts Emmendingen, wurde fünf Jahre später oberster Förster im Landkreis. Das Amt leitete er bis 2018. In dieser Zeit war er zuständig für die Wälder zwischen Rhein und Kandel. Und verliebt hatte er sich in die Allmend, 1300 Hektar Waldfläche, für die er sich einsetzte. Und die er bedroht ansah, etwa durch Industrieerweiterungen, die Landwirtschaft und auch das geplante dritte und vierte Gleis.

Nun ist Jürgen Schmidt im Alter von 70 Jahren gestorben.

Schlagworte: Jürgen Schmidt, Jürgen Schmidt von Radolfzell
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