Lorettostraße gleich Chaosstraße

Hilft nur Zaubern gegen Elterntaxis und andere Autos? Zisch-Reporter berichten über eine schwierige Verkehrssituation .  

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Mit Spielzeugautos und Bauklötzen haben die Zisch-Reporter die Situation vor ihrer Schule nachgestellt. Foto: Arno Hesse

Montag, 7.40 Uhr: Wir stehen vor unserer Schule, der Freiburger Lorettoschule, und beobachten den Morgenverkehr. Kinder laufen die Lorettostraße entlang in Richtung Schule. An der Fußgängerampel vor der Schule fährt ein schwarzer Mercedes rechts ran und stellt sich in die Einfahrt vor der Tiefgarage der Katholischen Hochschulgemeinde. Drei Kinder steigen aus dem Auto, dann fährt das Auto rückwärts wieder heraus auf die Lorettostraße. Ein Kind, das mit seiner Oma in Richtung Schule unterwegs ist, muss anhalten, bis der Mercedes wieder auf die Lorettostraße rausgefahren ist.

Kurz danach fährt ein Opel schnell in dieselbe Einfahrt. Ein Kind steigt aus und auch sein Vater, er bringt seine Tochter bis vor die Eingangstür der Schule. Die Kinder auf dem Bürgersteig machen einen Bogen um das abgestellte Auto, auch wenn es gerade gar nicht losfahren könnte, es sitzt ja niemand drin. Noch ein Auto kommt. Als der Fahrer sieht, dass der Parkplatz belegt ist, lässt er genervt die Hände auf das Lenkrad fallen. Von 7.40 Uhr bis 7.55 Uhr lassen fünf der so genannten Elterntaxis an dieser Stelle Kinder raus. Außerdem hat auch noch die Müllabfuhr in dieser Zeit die Einfahrt genutzt.

Manche der Eltern unserer Klasse sagen, wir sollten lieber über den Zebrastreifen zur Schule gehen, damit wir nicht auf dem Weg zur Ampel von zurücksetzenden Autos überfahren werden. Andere Eltern meinen, wir sollten lieber über die Ampel, weil einige Autofahrer am Zebrastreifen nicht gut genug aufpassen würden.

Deshalb haben wir Alina Möllinger befragt, die Mitglied im Arbeitskreis Verkehr an unserer Schule war. Ihrer Ansicht nach ist der Schulweg der Lorettoschüler an mehreren Stellen ziemlich gefährlich – wegen der unübersichtlichen Zebrastreifen und wegen der Eltern, die unerlaubt parken, um ihre Kinder rauszulassen. Wir haben sie gefragt, was sie, wenn sie zaubern könnte oder die Oberchefin der Lorettostraße wäre, machen würde, damit der Schulweg sicherer wird.

"Man müsste gar nicht zaubern", hat sie tun, "man müsste nur Folgendes verändern: Erstens eine Geschwindigkeitsmessanlage installieren, zweitens ein Banner aufhängen, das zum langsamen Fahren auffordert, und drittens sollte man endlich den Zaun, der Fahrbahn und Gehweg trennt, in Richtung Goethestraße und Schwimmbadstraße verlängern. Auf jeden Fall sollte ein Warndreieck auf die Straße gemalt werden: Achtung, Kinder!"

Sabine Stutz, Lehrerin an der Lorettoschule, schlägt vor, den Zebrastreifen durch rote Markierungen hervorzuheben. Wir haben uns überlegt, ob die Eltern der Elterntaxis nicht eine Strafe zahlen sollten, und dass Hubbel auf der Straße die Autofahrer zum Langsamfahren zwingen könnten. Aber wenn wir zaubern könnten oder die Oberchefs wären, dann würden wir alle Autos verschwinden lassen!

Aber was meint ein echter Oberchef dazu? Wir haben unseren Schulleiter Christoph Nitschke gefragt. "Die Polizei war zum Schulbeginn oft in der Lorettostraße und es wurden auch Blitzer aufgestellt. Ich würde mir wünschen, dass sie das häufiger macht", sagt er, und dass er mit Briefen an die Eltern und Durchsagen in der Schule immer wieder darauf hinweist, dass man nicht mit dem Auto vor der Schule halten darf und wir Kinder im Winter helle Kleidung und Reflektoren tragen sollen. Auch die Verkehrspolizei lädt er zu uns in die Schule ein. Außerdem findet er: "Die Stadt müsste ein Verkehrskonzept für die Wiehre entwickeln, damit nicht mehr so viele Autofahrer die Lorettostraße nutzen." "Und wenn Sie zaubern könnten?", haben wir ihn gefragt. "Ich würde am liebsten alle Autos in Fahrräder verwandeln", hat er geantwortet, "das wäre für die Erwachsenen gesünder, für die Kinder weniger gefährlich und gut für die Umwelt." Zaubern – das wäre toll!


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