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"Manche Profs sind sehr kritisch"

  • Emma Buob, Klasse 8d, Goethe-Gymnasium & Emmendingen

  • Fr, 12. Mai 2017
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit Modedesign-Studentin Naima Evloeva.

Eine Skizze von Naima Evloeva  | Foto: Privat
Eine Skizze von Naima Evloeva Foto: Privat

Naima Evloeva studiert Modedesign in Hamburg. Zischup-Reporterinnen Emma Buob und Naida Evloeva aus der Klasse 8d des Goethe-Gymnasiums in Emmendingen haben die 21-Jährige interviewt. Naima und Naida sind Schwestern.

Zischup: Warum studierst du Modedesign?
Evloeva: Ich habe schon immer gerne gezeichnet und für meine Puppen genäht. Als ich dann in der siebten Klasse war, habe ich in einer Zeitschrift eine Modezeichnung gesehen und wusste sofort, was ich werden will.
Zischup: Und wo studierst du Modedesign?
Evloeva: An der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg.
Zischup: Was musstest du tun, um Modedesign studieren zu können?
Evloeva: Bei der Aufnahmeprüfung musste ich mich mit einer Bewerbungsmappe mit rund 30 verschiedenen Zeichnungen bewerben. Danach wurde ich zur Eignungsprüfung mit vier Aufgaben eingeladen. Nach langem Warten bekam ich eine Gesamtnote und musste mich mit dieser Note online bewerben.
Zischup: Was gefällt dir an der Modedesignschule und was nicht?
Evloeva: Es macht mir Spaß, dass man viel praktisch arbeitet und nicht soviel schriftlich lernen muss wie bei normalen Schulfächern. Mir gefällt aber nicht, dass manche Dozenten versuchen, deinen Geschmack zu ändern und dir ihre Ideen reinzudrücken. Außerdem sind manche Professoren sehr kritisch, man braucht hier starke Nerven (lacht). Man steht häufig unter Zeitdruck und muss viele Arbeiten zu Hause erledigen, was schlaflose Nächte bedeutet. Dazu kommt, dass die Arbeit sehr kostspielig ist, zum Beispiel musste ich mir einen Laptop mit dem Programm Photoshop zulegen und auch sehr viele Stoffe kaufen.
Zischup: Wie kommst du mit deinen Mitstudenten und Dozenten klar?
Evloeva: Bis jetzt kommen alle gut miteinander klar, nur manche Dozenten geben wie gesagt sehr harte Kritik. Zum Beispiel mussten wir bei einem Workshop an einer Schneiderpuppe arbeiten. Einem Dozenten gefiel meine Arbeit nicht, also riss er die Stecknadeln heraus und warf sie auf den Boden. Ein anderes Mädchen kritisierte er so, dass es anfing zu weinen.
Zischup: Was hast du für Kurse?
Evloeva: Ich konnte mir die Kurse aussuchen, und habe unter anderem Designentwicklung, Textilwerkstoffe, Schnittgestaltung, Fertigungstechnik und den Photoshop-Kurs gewählt.
Zischup: Welche Kurse gefallen dir und welche nicht?
Evloeva: Mir gefallen Modezeichnen und Schnittgestaltung, weil ich ja sowieso gerne zeichne. Aber Fertigungstechnik gefällt mir am besten, weil ich unbedingt wissen will, wie man verschiedene Kleidung näht und entwirft. Normales Zeichnen gefällt mir eher weniger, ich dachte, man würde realistisch zeichnen lernen, damit wurde ich aber enttäuscht.
Zischup: Wie lange musst du studieren?
Evloeva: Eigentlich nur dreieinhalb Jahre, um den Bachelor zu haben, aber ich will wahrscheinlich noch den Master machen. Dafür muss ich aber nochmal dreieinhalb Jahre studieren und eine weitere Bewerbungsmappe abgeben.
Zischup: Wurdest du von deiner Familie und deinen Freunden unterstützt?
Evloeva: Ja, von meinen Freunden wurde ich auf jeden Fall unterstützt. Von der Familie eigentlich auch, am Anfang waren sie unsicher, da es ein hohes Risiko mit sich bringt. Aber als sie gesehen haben, wie viel Mühe ich mir bei der Bewerbungsmappe gegeben habe, und dass ich es geschafft habe, angenommen zu werden, war meine Familie total dafür.
Zischup: Wie wird dein Modedesignabschuss ablaufen?
Evloeva: Wir werden eine Kollektion machen müssen, die auf der Abschlussmodenschau von Models auf dem Steg präsentiert wird. Danach wird es noch einige Prüfungen geben, aber die Modenschau ist das Wichtigste.
Zischup: Kannst du dir von Modedesign dein Leben finanzieren?
Evloeva: Natürlich kann man das, aber nur wenn man erfolgreich ist.
Zischup: Was sind deine Ziele?
Evloeva: Mein eigenes Label.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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