Mehr streiten, mehr zusammenarbeiten
Was der Streit um die Berufsschulen über die Strukturen und Befindlichkeiten in dieser Region aussagt – eine Einordnung.
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MARKGRÄFLERLAND. Der Streit um eine Teilverlagerung der Beruflichen Schulen nach Bad Krozingen hat in Müllheim und Umgebung zu empfindlichen Reaktionen geführt. Teils berechtigt, teils larmoyant wurden Verlustängste laut und Liebesentzug durch den Landkreis beklagt. Auch wenn es zuletzt Bemühungen gab, die Debatte wieder in sachlichere Bahnen zu lenken, hat sich im Rückblick betrachtet keine Seite mit Ruhm bekleckert. Über den eigentlichen Anlass hinaus hat der Zwist um die Berufsschulen gezeigt, woran es dieser Region nach wie vor mangelt: an einer offenen Streitkultur und dem Willen zur Zusammenarbeit.
Wer die Befindlichkeiten eines Ortes verstehen will, dem empfiehlt sich häufig ein Blick in die Geschichte. Der Verlust des Status als Kreisstadt 1973 hat Müllheim womöglich noch härter getroffen als andere Orte mit ähnlichem Schicksal. Und um das wiederum zu begreifen, schaue man noch weiter zurück – bis ins 19. Jahrhundert. Wer sich zu einem kleinen Spaziergang durch den Müllheimer Kernort aufmacht, vorbei an so manchem stattlichen Gebäude, und wer am besten diesen Spaziergang enden lässt im Blankenhorn-Palais am Marktplatz, wo das Markgräfler Museum untergebracht ist, der dürfte ihn immer noch spüren – den Geist des aufstrebenden Bürgertums im 19. Jahrhundert, das sein stetig wachsendes Selbstbewusstsein auch ...