Mindestlohn soll bis 2027 auf 14,60 Euro pro Stunde steigen
Um 1,08 Euro Anfang 2026 und noch einmal um 70 Cent im Jahr darauf: So stark soll es mit der Lohnuntergrenze in Deutschland nach oben gehen. Nicht alle sind damit zufrieden.
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Nach zähen Gesprächen traf die Kommission aus Arbeitgebern und Gewerkschaften die Entscheidung einstimmig. Nötig sei ein Vermittlungsvorschlag der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden Christiane Schönefeld gewesen, hieß es. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Steffen Kampeter, kritisierte den Druck, der von politischer Seite auf die Kommission ausgeübt worden sei. So hatte SPD-Chef Lars Klingbeil gesagt: "Ein Mindestlohn von 15 Euro wird 2026 erreicht, wenn die Mindestlohnkommission sich selbst ernst nimmt und umsetzt, was in ihrer Geschäftsordnung steht."
Bas sagte: "Natürlich haben wir uns mehr gewünscht für die Menschen in diesem Land, aber mir ist wichtig, dass es jetzt überhaupt eine Mindestlohn-Erhöhung gibt." Andernfalls hätte man in der Koalition darüber reden müssen. Kritik kam vom SPD-Arbeitnehmerflügel. Die Koalition solle den Mindestlohn gesetzlich auf 15 Euro hochsetzen, sagte die Chefin der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeit, Cansel Kiziltepe. Kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte: "Ich gehe davon aus, dass das dann auch für die Koalition kein Thema sein wird, zu dem es weiteren Diskussionsbedarf gibt." Merz verwies darauf, dass die Koalition sich darauf verständigt habe, die Empfehlung der Kommission umzusetzen und nicht politisch einzugreifen. Der Koalitionsvertrag hatte auf eine konkrete Festlegung verzichtet, sondern lediglich 15 Euro im Jahr 2026 als "erreichbar" bezeichnet.
Von Sozialverbänden kam Kritik, der Mindestlohn sei zu niedrig. Der Handelsverband mahnte dagegen, dass nun zahlreiche Stellen im Einzelhandel auf dem Spiel stünden. Vor gravierenden Folgen warnte auch der Bauernverband: "Dieser Mindestlohn hat das Potenzial, den Anbau von Obst, Gemüse und Wein aus Deutschland zu verdrängen."