Moin aus Sankt Peter-Ording

Seesterne, Robben, Sandbänke und ein alter Leuchtturm : An der Nordseeküste gibt es eine Menge zu erleben.  

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Benjamin und sein Bruder Fabian haben ihre Ferien im hohen Norden sehr genossen: Links sind sie vor dem alten Leuchtturm von Westerhever zu sehen, rechts zeigt Benjamin einen Seestern, den er gefunden hat. Foto: Privat

Zisch-Reporter Benjamin Engel berichtet über seinen ersten Urlaub an der Nordsee an Pfingsten – den besten Ferien, "die ich bisher erlebt habe".

Wir kamen am 22. Mai in Sankt Peter-Ording an und gingen als Erstes zu einem wunderschönen großen Strand mit feinem Sand. Der lag auf einer Sandbank, die man über einen schönen Holzsteg erreichte. Dieser Strandabschnitt ist bei Surfern und Kitern sehr beliebt. Kiter stehen wie Surfer auf einem Surfbrett, werden aber von einem großen Matratzendrachen gezogen. Das sieht spektakulär aus! Es war sehr windig und hat auch kräftig geregnet. Das nennt man im Norden "Schietwetter". Wir hatten alle richtig viele dicken Jacken an. Um 15 Uhr durften wir in unsere Wohnung ziehen. Sie war klein und sehr gemütlich. Fabi und mir gefiel besonders, dass die Wohnung direkt am Deich lag und gegenüber von einem riesigen Spielplatz.

Am nächsten Tag haben wir uns einen weiß-blau gestreiften Strandkorb gemietet. Dann waren wir auch noch im Wasser. Das war echt kalt. Deswegen sind wir an diesem Tag nicht geschwommen, sondern nur über die Wellen gehüpft. Wir haben auch gesehen, dass richtig krasse Ebbe sein kann. Bei Ebbe haben wir uns in Pfützen im Watt gestellt. Dabei fand ich auch einen Seestern.

Fabi, Mama, Papa und ich haben auch unseren Drachen steigen lassen. Der Drache zog ganz schön heftig an den Schnüren. Wir mussten uns richtig in die Schnüre legen, um nicht wegzogen zu werden.

Abends waren wir in einem Restaurant essen, nachdem wir einen Coronatest gemacht hatten. Dort gab es sehr viele leckere Fischspeisen. Mein Lieblingsgericht war Backfisch mit Bratkartoffeln. Der Fisch schmeckte köstlich.

Im Wattforum gibt es ein riesiges Pottwalmodell

An einem anderen Tag liefen wir am Strand die ganze Sandbank entlang. Sie besteht aus aufgeschüttetem Sand, der so stabil ist, dass man richtig viele Stelzenhäuser darauf bauen kann. Das waren aber leider keine Häuser, sondern feine Restaurants oder Bars.

Einmal besuchten wir den großen Leuchtturm von Westerhever. Dieser liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Deichs und ist nur zu Fuß zu erreichen. Früher wurden die beiden Häuser neben dem Leuchtturm von den Leuchtturmwärtern bewohnt. Aber durch die Nutzung von Satelliten in der Schifffahrt wird der Leuchtturm nicht mehr benötigt und ist ungenutzt.

An einem weiteren Tag gingen Fabi und ich auf einen Spielplatz, der direkt am Strand liegt, mit einer Schaukel, die sich drehte und auch gleichzeitig wippte. Das kann man sich vorstellen so ähnlich wie bei einem Karussell – es macht Riesenspaß. An dem Abend regnete es noch kräftig und wir mussten zu unserer kleinen Wohnung im strömenden Regen laufen. Das war echt unangenehm. Als wir zuhause ankamen, waren wir nass bis auf die Unterhose. Da wollten wir einfach nur noch warm duschen.

Am 26. Mai wollten wir ins Wattforum. Das ist wie ein Museum mit Zoo, in dem man alle Tiere des Watts bestaunen und an Modellen und Schautafeln alles rund um das Leben im Watt erfahren kann. Wir haben dort hellbraune Seepferdchen gesehen, Seeigel, gepunktete Katzenhaie und viele bunte Fische. Dort gab es auch einen lebensgroßen Pottwal, der aus Plastik war. Auf einer Seite des Modells konnte man sehen, wie er von außen aussieht, auf der anderen Seiten waren auch seine Knochen im Inneren zu sehen. Wir erfuhren, dass die Flosse des Pottwals genauso aufgebaut ist wie die Hand bei uns Menschen.

Am 27. Mai waren wir wieder am Surfer- und Kiterstrand. Fabi und ich haben Pingpong gespielt. Kurz darauf kam ein Junge namens Tesla, der fragte, ob er mitspielen durfte. Wir haben es ihm erlaubt. Dann haben wir eine richtige Liga gegründet und haben gespielt, und ich habe meistens gewonnen.

Am nächsten Tag haben wir uns Räder ausgeliehen, mit denen wir zum Leuchtturm von Westerhever gefahren sind. Die Radtour dauerte 4,5 Stunden, in denen wir 32,94 Kilometer gefahren sind. Wir radelten auf oder neben dem Deich und sahen viele große und kleine Schafe. Zur Stärkung nach unserer Rückkehr ließen wir uns im benachbarten Lokal eine belgische Waffel mit viel Schokoladensoße, Sahne und Vanille-Eis schmecken.

Am 29. Mai haben wir einen Zoobesuch gemacht im Westküstenpark. Dort haben wir viele Tiere gesehen wie Esel, Gänse, Maras, Lamas und Robben. Besonders gefallen hat mir die Fütterung von Schildkröten und Robben.

Tags darauf machten wir eine Schifffahrt mit Tierfang, wo wir unter anderem einen Fisch namens Steinbeißer gesehen haben, Krabben und Krebse. Dort konnte man auch noch eine Hallig besuchen, auf der kleine und große Schafe grasten, die Fabi und ich fütterten. Halligen sind sehr kleine Inseln, die es nur in der Nordsee gibt. Das Besondere an ihnen ist, dass sie von Sturmfluten überschwemmt werden können. Auf der Hallig Nordstrandischmoor sind wir auf eine Warft gelaufen. Das ist ein aufgeschütteter Hügel auf einer Hallig, auf der ein Haus steht. Dieser Hügel schützt das Haus vor dem Meerwasser bei der Sturmflut. Außerdem sind wir mit dem Schiff an einer Sandbank vorbeigefahren, auf der sehr, sehr viele Seehunde mit ihren Babys lagen.

Als wir dann zuhause waren, sind wir an den Strand gelaufen und haben uns den schönen, wundervollen Sonnenuntergang angekuckt.

Am nächsten Tag buddelten Fabi und ich ein Loch in der warmen Sonne und es war ein warmer Strandtag. Das Loch war rechteckig und wir haben bis zum Grundwasser gebuddelt und sogar noch Sitze eingebaut, ungefähr wie eine Bar im Wasser. Aber das Grundwasser stieg nicht allzu hoch, ungefähr nur bis zu den Knöcheln. Dort waren wir den ganzen Tag am Strand.

Am 3.6. regnete es stark. Wir zogen uns Regenklamotten an, um dann zum Südstrand zu laufen durch die Salzwiesen, durch die ein Pfad führt. Salzwiesen sind Wiesen hinter dem Deich, auf denen nur sehr spezielle Pflanzen wachsen, die auch das Salzwasser vertragen. Als wir dann am Südstrand ankamen, stand dort ein großes Warnschild, auf dem draufstand, dass ein gefährlicher Priel dort wäre. Ein Priel ist ein Wasserlauf im Watt, der bei Ebbe das Wasser ins Meer zurückführt und dann ein sehr kleines Rinnsal wird. Bei Flut steigt das Wasser im Priel sehr stark an und die Strömung wird so stark, dass es Menschen nicht mehr gelingt, herauszukommen.

Am letzten Urlaubstag hat mich im Meer eine Qualle gestreift, was etwas weh tat. Als mein Vater und ich zur Strandaufsicht gingen, hat der Bademeister uns ein Kühlpad gegeben, mit dem es mir gleich besser ging. So verheilte mein Ausschlag wieder gut, was ich sehr beruhigend fand.
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