Eine kollektive Erfahrung des Grauens: Nach Kriegsende kam es zu massenhaften sexuellen Übergriffen. Freudenstadt galt als "regelfreie Zone" – die Stadtchronik berichtet von 600 Fällen.
An den Moment, in dem sie die entsprechenden Unterlagen entdeckte, erinnert sich die Historikerin Miriam Gebhardt noch genau: Die Buchautorin und außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz saß im Lesesaal des bayrischen Hauptstaatsarchivs in München und konnte es kaum fassen.
In den sogenannten Einmarschberichten der Erzdiözese Freising fand sie eine Menge Schilderungen von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen. "Sieben Vergewaltigungen, drei Frauen, vier Jungfrauen", so sind die Ereignisse in einem Pfarrbericht aus dem Raum Waldulm, nordöstlich von Offenburg, aufgeführt. "Die Zahlen wurden ...