"Nachhaltiger unterwegs"
ZISCH-INTERVIEW mit Gregor Malzacher, einem Spezialisten für Schienenfahrzeugtechnik.
Julian Mahlo, Klasse 4a, Tunibergschule (Freiburg-Opfingen)
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Während der Corona-Zeit interviewte ich, Zisch-Reporter Julian Mahlo aus der Klasse 4a der Tunibergschule in Freiburg-Opfingen, Gregor Malzacher aus Stuttgart in einer Videokonferenz. Er arbeitet als Diplomingenieur und Spezialist für Schienenfahrzeugtechnik beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und ist ein Freund meiner Eltern.
Malzacher: Zuerst Feuerwehrmann. Irgendwann wollte ich tatsächlich mal Lokführer werden, und als ich größer war, so mit 13 oder 14 Jahren, dann Arzt.
Zisch: Was für eine Ausbildung hast du nach der Schule gemacht?
Malzacher: Ich habe zwei Ausbildungen gemacht. Nach der Schule erstmal eine Ausbildung als Kinderkrankenpfleger und danach habe ich noch Maschinenbau studiert.
Zisch: Warum wolltest du deinen Beruf wechseln?
Malzacher: Ich konnte mir nicht vorstellen, 30 oder noch mehr Jahre in der Krankenpflege zu arbeiten. Das ist ein Beruf, der in Deutschland in vielen Bereichen nicht die Wertschätzung erfährt, die er eigentlich verdient hat.
Zisch: Was machst du genau?
Malzacher: Als wissenschaftlicher Mitarbeiter versuche ich, die Züge so leicht wie möglich zu machen. Ziel ist es, viele Personen oder Güter mit möglichst wenig Aufwand und Energie zu transportieren.
Zisch: Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Malzacher: Dass wir die Möglichkeit haben, Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Wir stellen uns vor, wie die Züge und der Eisenbahnverkehr aussehen könnten. Mir macht auch Spaß, dass wir Sachen einfach ausprobieren können und das Recht zum Scheitern haben. Manchmal müssen wir im Nachhinein sagen: "Das war jetzt nicht ganz so gut." Was mir dann noch ganz viel Spaß macht, ist der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die in Deutschland, in Europa oder noch weiter weg sitzen. Wir entwickeln gemeinsam Ideen und diskutieren über Lösungsansätze.
Zisch: Arbeitest du im Team oder alleine?
Malzacher: Wenn ich mir Gedanken technischer Natur mache, dann arbeite ich ganz viel im Team. Wenn man da nicht zusammenarbeitet, erzielt man keine guten Ergebnisse. Es gibt aber auch Momente, in denen ich mich einfach mal ein bisschen zurückziehe und mir eigene Gedanken mache. Etwas Bürokram muss ich manchmal auch machen. Das mache ich dann auch alleine.
Zisch: Was möchtest du erreichen?
Malzacher: Ich würde mich freuen, wenn meine Arbeit dazu beiträgt, dass wir in Zukunft, was Mobilität und Verkehr betrifft, nachhaltiger unterwegs sind.
Zisch: Werden deine Züge auch wirklich gebaut?
Malzacher: Die Züge werden nicht eins zu eins gebaut. Immer mal wieder werden einzelne Teile, zum Beispiel Motor oder Klimaanlage, herausgegriffen und umgesetzt. Es gibt in Norddeutschland einen Zug, der mit Wasserstoff fährt. An dieser Entwicklung waren wir beteiligt.
Zisch: Welche Nachteile hat dein Beruf?
Malzacher: Dass vieles von dem, was wir uns ausdenken, reine Idee bleibt und man das dann nicht in Realität im Zug oder auf dem Gleis sieht.
Zisch: Was machst du am liebsten?
Malzacher: Gemeinsam mit meinen Kollegen neue Ideen entwickeln.
Zisch: Arbeitest du momentan wegen Corona von zu Hause?
Malzacher: Ja, bei uns sollen alle, die ihren Job von zu Hause aus machen können, das auch tun.
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