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"Neue Dinge mit Musik ausprobieren"

  • Fr, 11. April 2014
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Toningenieur Joachim Haas, der im SWR-Studio in Freiburg arbeitet.

Noel Parchanski, Patrick Reichenbach, ...reiburger Experimentalstudio des SWR.   | Foto: privat
Noel Parchanski, Patrick Reichenbach, Nikolai Haas und Joachim Haas (von links) bei Klangexperimenten im Freiburger Experimentalstudio des SWR. Foto: privat

Die Zisch-Reporter Noel Parchanski, Patrick Reichenbach und Nikolai Haas, Klasse 4b der Grundschule Denzlingen, haben einen Traum: Wenn sie älter sind, wollen sie eine Band gründen und damit weltweit auftreten. Deshalb haben sie sich mit großer Neugierde auf den Weg gemacht und im Experimentalstudio des SWR Nikolais Vater, den Toningenieur und Musikinformatiker Joachim Haas besucht.

Im Experimentalstudio arbeiten sie mit vielen technischen Geräten und machen "Neue Musik". Nach unserem Interview konnten wir unsere Stimmen aufnehmen und mit vielen Effekten verfremdet anhören. Dann durften wir noch beim Rundfunk unser Interview in einem richtigen Studio sprechen. Das wurde dann zusammengeschnitten, so dass wir nun eine gute Aufnahme haben. Hier unsere Fragen und die Antworten.

Zisch: Wer braucht ein Experimentalstudio?
Haas: Das Freiburger Experimentalstudio vom SWR brauchen Komponistinnen und Komponisten, also Menschen, die Musik schreiben, Musiker und Orchester und natürlich die Zuhörer.
Zisch: Was bedeutet Experimental?
Haas: Das Studio heißt so, weil wir neue Dinge mit Musik ausprobieren möchten. Am Anfang weiß man manchmal noch nicht genau, was am Ende herauskommt.
Zisch: Und womit experimentiert ihr?
Haas: Mit Klängen. Wir versuchen, den Klang zu filtern oder im Raum zu bewegen, was ich euch gleich zeigen werde. Wir nehmen Töne auf und geben sie zeitverzögert wieder. Oder wir "loopen" wie DJs einen Ton, spielen ihn also mehrfach hintereinander ab.
Zisch: Bei welchen Konzerten seid ihr dabei?
Haas: Wir geben Konzerte im Sendegebiet vom SWR, zum Beispiel in Stuttgart, Freiburg, Donaueschingen, aber auch in Frankfurt, Buenos Aires, Warschau oder in Paris. Meistens spielen wir in Theater- oder Opernhäusern oder in großen Konzerthallen. Im Schnitt sind das 30 bis 40 Konzerte pro Jahr.
Zisch: Was ist Ihre Aufgabe?
Haas: Als Toningenieur arbeite ich mit Komponisten zusammen. Ich kümmere mich um den Ton, steuere das Mischpult aus, plane die Technik für den Ort der Aufführung und muss viele verschiedene Sachen machen.
Zisch: Gibt es in Deutschland noch andere Experimentalstudios?
Haas: Es gibt nur noch wenige ähnliche Studios, das ZKM in Karlsruhe und noch eins in Berlin.
Zisch: Welche Technik brauchen Sie?
Haas: Ich brauche viel Technik: Mikrofone, Verstärker, Computer, Lautsprecher, Mischpult, viele Regler und vor allem eine Partitur, darin sind alle Noten, die zu einem Stück gehören.
Zisch: Wie hängt das Experimentalstudio mit dem SWR zusammen?
Haas: Das Experimentalstudio ist ein Teil – wir sagen auch Klangkörper – vom SWR. Wir bringen für den Sender elektronische Musik zum Hören, manchmal kann man unsere Konzerte auf SWR 2 hören.
Zisch: Was macht Ihnen am meisten Spaß bei der Arbeit?
Haas: Mir macht am meisten Spaß, dass ich mit internationalen Komponisten und Musikern an Projekten überall auf der Welt arbeiten kann.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 11. April 2014: PDF-Version herunterladen

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