Oh, ist das süß!

Wo die Geschmacksknospen auf der Zunge sitzen, könnt ihr leicht selber herausfinden.  

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Zitrone schmeckt immer sauer. Wirklich immer? Macht ein Experiment: Nehmt eine Zitronenscheibe und stupst ganz vorsichtig mit der Zungenspitze dran. Na? Sauer? Von wegen. Ihr werdet feststellen, dass die Zitrone nach gar nichts schmeckt. Dann nehmt einen Tropfen Zitronensaft und träufelt ihn auf der Mitte eurer Zunge. Ihr könnt auch einfach ein Wattestäbchen nehmen, es in ein bisschen Zitronensaft tunken und dann damit auf die Zunge tupfen. Und? Wieder nix. Auch wenn ihr den Zitronensaft weiter hinten auf die Zunge bringt, werdet ihr kaum Säure schmecken. Erst, wenn der Saft der Zitrone an die Seite der Zunge gelangt, verzieht sich euer Gesicht: furchtbar sauer!

Mit diesem Experiment habt ihr spezielle Zellen gefunden. Diese sitzen auf den rund 2000 Geschmacksknospen, die der Mensch auf seiner Zunge hat. Das sind nicht irgendwelche Zellen, sondern die, die für den Geschmack "sauer" zuständig sind. Wir haben fünf verschiedene Arten solcher Zellen. Neben den sauren gibt es noch die, die vor allem süß, bitter und salzig wahrnehmen können. Wo genau die sich befinden, könnt ihr herausfinden, wenn ihr das Experiment mit Zuckerwasser, Salzwasser und Espresso wiederholt. Am besten zeichnet ihr den Umriss einer Zunge auf ein Blatt Papier und markiert mit einem Stift die Stellen, wo ihr am deutlichsten süß, sauer, salzig oder bitter schmeckt. Das Ergebnis müsste in etwa so aussehen wie in der Abbildung oben. Der fünfte Geschmack ist nicht so leicht zu testen, er heißt umami. Das ist Japanisch und bedeutet fleischig, herzhaft. Umami schmecken wir in der Mitte der Zunge. Pizza oder Sardellen zum Beispiel schmecken umami.

Aber ehrlich gesagt: Beim Schmecken ist die Zunge nur Zweiter. Denn der wahre Schmeckexperte ist unsere Nase. Während wir etwas zu essen oder zu trinken auf der Zunge haben, steigt der Duft der Nahrung nach oben in den Nasenraum. Hier kann die Nase dann zwischen 10 000 verschiedenen Düften unterscheiden. Die Zunge gibt nur grob die Richtung vor, ob etwas süß, salzig, bitter, süß oder umami schmeckt. Die Feinarbeit übernimmt dann die Nase. Glaubt ihr nicht? Dann haltet euch mal die Nase zu, während ihr esst. Schmeckt plötzlich irgendwie alles fad, oder? Und es ist richtig schwierig, ohne die Hilfe der Nase einen Apfel von einer Birne zu unterscheiden.

Außer Schmecken hat die Zunge noch andere wichtige Aufgaben. Beim Reden zum Beispiel ist so eine Zunge ungeheuer nützlich für das Formen der einzelnen Laute. Wenn ihr die Zunge oben an den Gaumen presst und euch so mit euren Freunden unterhaltet, wird plötzlich alles, was ihr sagt, viel schwerer zu verstehen sein. Auch beim Kauen und Schlucken brauchen wir die Zunge. Wie beweglich die Zunge ist, könnt ihr leicht ausprobieren: Einfach mal rausstrecken, dann nach links und rechts, oben und unten bewegen. Manche können mit ihrer Zungenspitze die Nase berühren, andere können sie einrollen wie ein Chamäleon oder die Seiten hochklappen.

Spannend, so eine Zunge. Auch Ärzte fordern euch immer auf, ihnen doch bitte die Zunge herauszustrecken. Sie können auf der Zunge lesen. Wenn sich nämlich die Farbe oder die Oberfläche der Zunge verändert und sich zum Beispiel Belag darauf zeigt, kann das ein Hinweis für eine Krankheit sein.

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