Jugend und Beruf
Pflanzentechnologen brauchen Forschergeist
Verlagsthema Sie ernähren die Welt: Saatgut und die daraus entstehenden Pflanzen. Beides muss so ertragreich und resistent gegen äußere Einflüsse wie möglich sein – ein verantwortungsvoller Job.
Amelie Breitenhuber
Di, 3. Mai 2022, 11:51 Uhr
Verlagsthema
Thema: Jugend und Beruf
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In Versuchsreihen loten Pflanzentechnologen aus, wie Saatgut zum Beispiel noch ertragreicher werden kann oder wie Pflanzen resistent gegen bestimmte Krankheitserreger werden. Dafür erfolgen immer wieder Neuzüchtungen. Die Fachleute sind mal bei Wind und Wetter auf dem Feld, mal in Gewächshäusern und mal im klimatisierten Labor tätig. Auch Schreibtischarbeit spielt eine Rolle, denn die Ergebnisse ihrer Arbeit müssen sie genau dokumentieren. "Sorgfalt bei der Arbeit ist ein absolutes Muss", sagt Jürgen Held vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP). Bewerber sollten zudem handwerkliches Geschick und Interesse an der Bedienung moderner Maschinen und Geräte mitbringen. Betriebe achten auch auf einen Haupt- oder Realschulabschluss mit guten Noten in den Naturwissenschaften, vor allem in Biologie.
Ole Peters arbeitet derzeit gemeinsam mit einer Züchterin an einem Optimierungsprojekt. Um was es genau geht, darf er nicht verraten. "Aber in jedem Fall ist es mega-faszinierend, bei dem Projekt mitzuarbeiten und zu sehen, wie die Dinge sich entwickeln." Klasse findet Peters an seinem Beruf, dass er sowohl drinnen wie draußen arbeitet. Dass das manchmal anstrengend ist, wenn zum Beispiel schwere Säcke geschleppt werden müssen, macht ihm nichts aus.
In der Regel ist zudem Teamarbeit angesagt, etwa, wenn es darum geht, ob eine Pflanze hitzebeständig oder frostsicher ist. Die Fachleute starten dann eine Versuchsreihe. Sie wählen den passenden Nährboden und setzen die Saat oder die Pflanze ein. Sie lockern den Boden auf, sorgen für die richtige Bewässerung und achten auf optimales Licht. Sobald die Pflanzen eine bestimmte Größe erreicht haben, nehmen sie Proben, die sie im Labor chemisch oder biotechnologisch analysieren. Dabei messen sie, wie viel Hitze oder Frost die Pflanze verträgt. Stellt sich dabei heraus, dass die Pflanze die gewünschte Eigenschaft hat, wird die Versuchsreihe dokumentiert, so hat man die Ergebnisse bei weiteren Versuchen zur Hand. Qualitätssicherung ist entscheidend, daher werden die Ergebnisse einer Versuchsreihe immer noch gegengecheckt, um mögliche Fehler auszuschließen.
Ausgebildete Pflanzentechnologen können bei Saatgutfirmen, in landwirtschaftlichen oder gartenbautechnischen Untersuchungs- und Forschungsanstalten sowie bei Unternehmen im Bereich Pflanzenzucht arbeiten.
Peters hat für die Zeit nach seinem Abschluss folgende Pläne: "Ich kann mir vorstellen, eines Tages Züchtungsassistent zu sein und später Pflanzentechnologiemeister zu werden", sagt er.
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