Archäologie
Sanierung der Basler Ufermauer bringt römische Münzen und Mauern des ersten Freibads zutage
Bei der Sanierung der Ufermauer in Basel kommen archäologische Funde aus zwei Jahrtausenden ans Licht. Die Funde zeigen die lange Geschichte am Rheinufer.
Di, 25. Nov 2025, 11:30 Uhr
Basel
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Bei den Sanierungsarbeiten an der Ufermauer unterhalb der Pfalz in Basel haben Archäologen zahlreiche Funde aus zwei Jahrtausenden Stadtgeschichte gemacht, darunter römische Münzen, einen mittelalterlichen Siegelstempel und Bauteile des ersten Basler Freibads. Das teilt die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt mit.
Seit September begleitet das Team die Unterwasserarbeiten an der Pfalzmauer und untersucht dabei den schlammigen Aushub systematisch mit Metalldetektoren. Zu den bedeutendsten Entdeckungen zählt laut Mitteilung ein vollständig erhaltener spätmittelalterlicher Siegelstempel mit der Aufschrift ECCE(LESIA).BASILIEN(SIS) + S(IGILLVM) RVDOLFI.CANTORI. Das Wappen mit der Saufeder (kurzer Spieß für die Jagd auf Wildschweine) weist darauf hin, dass es sich um das Siegel des Domkantors Rudolf Kraft handelt, der zwischen 1296 und 1305 in Basel nachweisbar ist und bei der heutigen Augustinergasse 8 wohnte. Als Cantor war er für die Verwaltung der liturgischen Bücher und die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Basler Münster verantwortlich.
Bereits in den ersten Wochen der Untersuchungen kamen zudem römische Münzen zum Vorschein, darunter eine gut erhaltene Silbermünze (Siliqua) des Kaisers Gratian aus der Zeit zwischen 375 und 378 nach Christus. Ein weiterer Fund ist ein eiserner Pfahlschuh, der einst einen Pfahl des ersten Basler Freibads stützte. Das 1831 errichtete "Pfalzbadhysli" war zunächst ausschließlich Männern vorbehalten und sollte der Volksgesundheit sowie dem Schwimmenlernen dienen.
Die Sanierung der Ufermauer und des Münsterfährbödelis dient laut Archäologischer Bodenforschung der Sicherung der historischen Bausubstanz am Rheinufer. Erstmals setzen die Archäologinnen und Archäologen in Basel dabei auch Unterwasserkameras und Drohnen ein, um die Dokumentation der Funde zu verbessern.
Bereits im Winter 1932/33 wurden an dieser Stelle bei Niedrigwasser 580 Münzen aus der römischen Zeit sowie zahlreiche mittelalterliche Objekte entdeckt. Über Jahrhunderte gelangten durch Abfälle, Schutt und Einstürze – etwa der Rheinhalde 1346 oder der Pfalz 1502 – immer wieder Gegenstände von der Pfalz in den Rhein.