Kriminalität

Schockanrufe in Südbaden: Betrüger nutzen Kinderstimmen und erbeuten mehr als 100.000 Euro

Seit langem gibt es Täter, die mittels Telefonbetrug hohe Summen erbeuten. Nun beobachtet die Polizei eine neue Spielart der Masche, bei der der emotionale Druck auf die Opfer nochmals erhöht wird. Leider mit Erfolg.  

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Die Betrüger rufen oft gezielt bei Seniorinnen und Senioren an.  | Foto: Jonas Günther
Die Betrüger rufen oft gezielt bei Seniorinnen und Senioren an. Foto: Jonas Günther

In den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut und in Freiburg häufen sich seit vergangener Woche nach Angaben der Polizei Schockanrufe. Solche Meldungen gibt es immer wieder. Doch offenbar greifen die Täter inzwischen zu einem neuen Mittel, um den Druck auf die Opfer zu erhöhen. Zu Beginn der Telefonate würden Kinder um Hilfe flehen, teilt das Freiburger Präsidium am Freitag mit. Es sei noch unklar, ob die Stimmen der Kinder eingespielt wurden oder ob tatsächlich Kinder für die Tat genutzt wurden, sagt Polizeisprecher Árpád Kurgyis.

Die Täter hätten sich in mindestens vier Fällen gegenüber Senioren als Angehörige oder Bekannte ausgegeben und vorgetäuscht, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätten. Um Untersuchungshaft zu vermeiden, sollten die Senioren eine Kaution zahlen. In einem anderen Fall wurde nach Angaben der Polizei eine etwas andere Masche verwendet: Dort war von einer Einbrecherbande die Rede. Das Opfer habe Geld und Wertgegenstände falschen Polizisten übergeben. Es seien in den fünf Fällen mehr als 100.000 Euro erbeutet worden.

Die Masche ist noch neu

Die Geschädigten kommen laut Polizeisprecher Kurgyis aus den Landkreisen Lörrach, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Es sei aber nicht auszuschließen, dass es weitere Geschädigte gebe. Für die Polizei zeigt sich, dass die Täter sich immer weiter entwickeln würden. "Das ist eine relativ neue Ergänzung", sagt der Pressesprecher zum Einsatz der Kinderstimmen.

Die Polizei rät, niemals am Telefon über persönliche und finanzielle Verhältnisse zu sprechen. Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft holt Geld und Wertgegenstände persönlich ab. Wer einen derartigen Betrugsanruf erhält, soll auflegen und die 110 wählen. Die Polizei rät zudem dazu, mit Vertrauten im persönlichen Umfeld über verdächtige Anrufe zu reden. Verwandte sollten zudem lebensältere Familienmitglieder informieren.

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Schlagworte: Árpád Kurgyis
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