Account/Login

Jugend und Beruf

Smarte Berufe für das Elektrohandwerk

  • Fr, 28. Januar 2022, 11:31 Uhr
    Verlagsthema

Verlagsthema Vor gut einem halben Jahr sind etliche neugeordnete Elektroberufe in Kraft getreten. Eine Antwort auf den digitalen Strukturwandel.

Frauen machen nur wenige Prozent bei den Azubis in der Branche aus – doch es werden etwas mehr. Foto: Bernd Geller (stock.adobe.com)
1/2
Die Gruppe der handwerklichen Elektro- und Informationstechnischen Berufe ist seit dem 1. August 2021 neu definiert. Insbesondere Smart Home & Building, Smart Living & Work sowie die zunehmende Digitalisierung ("Industrie 4.0") verändern Arbeitsprozesse und -aufgaben in den Gewerben Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau.

Trends hin zu smarten Installationen und immer weiterreichenden Vernetzungen erfordern eine Berufsausbildung, die bei den Beschäftigten das Systemverständnis stärker in den Mittelpunkt rückt. Zudem soll die Ausbildung zum digitalen Arbeiten befähigen und personale Kompetenzen stärken, die das Agieren in sich verändernden Arbeitsumfeldern ermöglicht, sagt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Es hat daher mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung die Ausbildungsinhalte der handwerklichen Elektroberufe modernisiert und Prüfungsregelungen weitgehend vereinheitlicht. Im Einzelnen betrifft dies folgende Berufsfelder:
» Der Beruf "Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration" wurde neu geschaffen. Er richtet sich insbesondere an Handwerksbetriebe, die als Systemanbieter agieren und eröffnet Jugendlichen Karrierechancen in Richtung Planung und Konzeption vernetzter Gebäudetechnik.
Der Beruf "Elektroniker/-in" konzentriert sich mit der Reform auf die beiden Fachrichtungen Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungs- und Systemtechnik.
» Der Beruf "Informationselektroniker/-in" fasst künftig vier Einsatzgebiete zusammen: Geräte-, IT- und Bürosystemtechnik, Sende-, Empfangs- und Breitbandtechnik, Brandschutz- und Gefahrenmeldeanlagen sowie Telekommunikationstechnik. Der Beruf "Systemelektroniker/-in" wird im Gegenzug aufgehoben.
Der Beruf "Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik" wurde inhaltlich modernisiert, aber aufgrund unterschiedlicher Prüfungsbestimmungen verordnungstechnisch in zwei Berufen neu geregelt – zum einen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG), zum anderen nach Handwerksordnung (HwO).

Gemeinsame Lernfelder ermöglichen für das erste Ausbildungsjahr eine gemeinsame Beschulung – auch mit den industriellen Elektroberufen.

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sieht in der Neugestaltung der Berufsgruppe ein Signal, dass das Elektrohandwerk mit diesen Ausbildungsberufen seinen Platz in der Wirtschaft 4.0 behaupten und damit auch einen hervorragenden Beitrag zur Attraktivität des dualen Systems der Berufsausbildung wie auch zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten könne. "Die Neuordnungen zeigen einmal mehr, wie fortschrittlich das Handwerk die Herausforderungen des digitalen Strukturwandels annimmt und damit sowohl für Betriebe als auch für Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen die Weichen deutlich in Richtung Zukunft stellt."

Gemeinsam mit den Sachverständigen entwickelte das BIBB für jeden Beruf gesonderte Materialien, die zum Ausbildungsbeginn in der BIBB-Reihe "Ausbildung gestalten" veröffentlicht wurden.
Aktuelle Ausbildungsplätze sind hier gelistet.

Ressort: Verlagsthema

Dossier: Jugend und Beruf

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 01. Februar 2022: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel