Nicht Gott, sondern die Natur hat Mensch und Tier erschaffen, erkannte Charles Darwin – und alles war nur ein Zufall. Der Vater der Evolutionstheorie wäre jetzt 200 Jahre alt. BZ-Redakteur Michael Brendler wandelt auf Darwins Spuren.
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Das Mastermind, der Intelligent Designer, heißt in der Parzelle 22 des Tauben- und Kleintierzuchtvereins Rheinfelden Gerhard Spitz. Er ist der Herr über sechzehn Modena-Tauben sowie 50 Sittiche und wacht zwischen Beeten, Bäumen und Gartenzwergen in einer Schrebergartenhütte mit angegliedertem Drahtgitterpavillion über Wohlergehen und Aussehen seiner Tiere. Gerade Letzteres liegt schließlich dem Bund Deutscher Kleingeflügelzüchter und seinem "Deutschen Rassentaubenstandard" am Herzen. Als Huhntaube, so ist es in der "Musterbeschreibung" definiert, sollte die Modena-Taube nicht nur aussehen, als hätte sie zu viel Luft geschluckt, für den artgerechten Gesamteindruck gälten außerdem: "Mittelgroß, allseits gerundet, breit und kurz, Schwanz stark angezogen, freier und breiter Stand, kraftstrotzend." Ist der Kopf dagegen zu flach, wie es bei einem von Spitz’s Lieblingen der Fall ist, wird der Huhntäubin im nächsten Jahr ein Huhntäuberich mit eher gewölbtem Scheitel in den Käfig gesetzt. Ist das Gefieder zu grau, empfiehlt der Taubenzüchter Spitz eine Portion Lerchentaubenblut für die Familie. Und will sich trotz solcher Bemühungen der Zuchterfolg bei Kindern, Enkeln oder Urenkeln des zwangsverheirateten Paares nicht wie gewünscht einstellen, dann, weiß der 65-jährige Rentner, "werde ich die beiden trennen und im nächsten Jahr andere Tauben dazugeben". Die ...