"So eine Krise schweißt zusammen"

BZ-INTERVIEW mit Stiftungsdirektorin Marianne Haardt über die Erfahrungen aus der abflauenden Corona-Welle in Freiburger Altersheimen.
. Transparenz in Sachen Corona propagieren die Freiburger kommunalen Stiftungen. Im aktuellen Mitteilungsblatt der Stiftungsverwaltung wird folglich in Zahlen und Rückblicken sehr genau Bericht erstattet. Julia Littmann sprach mit der Stiftungsdirektorin Marianne Haardt über Schutzmaßnahmen, über Erkrankungen, Todesfälle und welche Schlüsse ein großes und diverses Unternehmen wie die Freiburger Stiftungen daraus für künftige Krisen zieht.
Marianne Haardt: Erschüttert hat uns alle die hohe Zahl von zehn Todesfällen im Pflegeheim Katharina Egg. Das schmerzt. Und das beschäftigt uns ganz zentral auch in der nun stattfindenden Auswertung dieser sehr schwierigen Zeit.
Für den Alltag in der Krise sind aber tatsächlich all die aufgelisteten Zahlen täglicher Abläufe beeindruckend. In der Verwaltung eines solchen großen Wirtschaftsunternehmens gehen jeden Tag 360 000 Euro durch die Bücher. Da spielen diese Zahlen unausweichlich eine Rolle, – alles, also auch, was Erkrankungen, Prävention und Maßnahmen angeht.
BZ: Welche Größenordnung muss man sich da vorstellen?
Haardt: In vier Einrichtungen der Altenpflege plus ambulantem Pflegedienst betreuen wir etwa 400 alte Menschen. Im "Normalbetrieb" erreichen wir mit allen Angeboten – und insgesamt 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – täglich sogar tausend alte Menschen. Dazu kommt unser zweites Standbein mit rund 100 Mitarbeitern: die Kinder und Jugendhilfe. Und als dritter Bereich die ...