Öffentlicher Personennahverkehr
SPD-Fraktion Lörrach fordert ständigen Fahrgastbeirat für den Stadtbusverkehr
Die SPD-Gemeinderatsfraktion kritisiert die Qualität des Stadtbusverkehrs in Lörrach. Sie fordert die Einrichtung eines Fahrgastbeirates, um die Interessen der Nutzer künftig besser zu vertreten.
Mo, 22. Sep 2025, 14:50 Uhr
Lörrach
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Bereits vor der Sommerpause hat die SPD-Fraktion im Gemeinderat beantragt, einen Fahrgastbeirat für den Stadtbusverkehr einzurichten, darauf weist die Fraktion in einer Pressemitteilung hin. Die desolate Situation im Lörracher Stadtbusverkehr müsse gemeinsam mit den Fahrgästen verbessert werden, fordert SPD-Stadträtin Christa Rufer. Ein weiteres Aussitzen seitens der Verantwortlichen der Stadtwerke und des beauftragten Busunternehmens sei nicht weiter hinnehmbar.
Beschwerden von Fahrgästen, Leserbriefe und Social-Media-Beiträge der vergangenen Monate zeigten, wie hoch der Handlungsdruck sei, schreibt die Fraktion. Die Fahrgastzufriedenheit nehme rapide ab, Verspätungen und Busausfälle seien die Regel. An den zentralen Umsteigepunkten Stetten Bahnhof, Busbahnhof und S-Bahn-Halt Brombach/Hauingen sei die Erreichbarkeit von Anschlüssen nicht gewährleistet. Linienführung und Fahrpläne würden nicht an veränderte Gegebenheiten auf den Strecken angepasst. Eine verlässliche Kommunikation für Fahrgäste existiere nicht. Selbst das digitale Fahrgastinformationssystem zeige Verspätungen oder Busausfälle nicht an. Die Bushaltestellen seien teils in einem schlechten Zustand.
Erster Antrag auf Einrichtung eines Fahrgastbeirates wurde 2022 abgelehnt
Die SPD-Fraktion hatte schon im Herbst 2022 den Antrag, einen Fahrgastbeirat einzurichten. Der Gemeinderat habe daraufhin lediglich beschlossen, die Teilnahme von zwei Interessensvertretern in zwei Workshops zur Überarbeitung der Bus-Linienführung zu ermöglichen. Man habe auch eine E-Mail-Beschwerdestelle bei den Stadtwerken eingerichtet, deren Adresse aber auf keinem Fahrplan zu finden sei. Die Hinweise aus der Online-Beteiligung zum Stadtbuskonzept seien bislang nicht ernsthaft berücksichtigt. Die sporadische Beteiligung in Workshops, bei denen die regelmäßigen Nutzer des ÖPNV völlig unterrepräsentiert gewesen seien, hätten nicht den Willen gezeigt, Probleme wirklich anzugehen, kritisiert Stadträtin Rufer.
Die SPD-Gemeinderatsfraktion halte die Schaffung eines ständigen Fahrgastbeirates für geboten, um den Belangen der ÖPNV-Nutzer wirksam Gehör zu verschaffen, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Beirat solle als unabhängiges Bindeglied zwischen Nutzern des Busverkehrs und den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, den Stadtwerken und den Busunternehmen fungieren.
Der Fahrgastbeirat solle sich u. a. mit Linienführung, Ausstattung der Haltstellen, Fahrplänen, Fahrgastinformationen, Kundenservice und Barrierefreiheit befassen, um die Attraktivität des Busverkehrs zu steigern. Damit sachkundige ÖPNV-Nutzer aus allen Teilen der Stadt mitarbeiten könnten, sollten nach Auffassung der SPD-Gemeinderatsfraktion flexibilisierte Beteiligungsmöglichkeiten vorgesehen werden.