Offenburg

Stadt fördert Erweiterung des Montessori-Zentrums - für 16 Millionen Euro soll ein Schulneubau mit Turnhalle entstehen

Offenburg fördert pädagogische Vielfalt: Der Gemeinderat hat am Montag einer Ausfallbürgschaft über bis zu 8 Millionen Euro und einem Abschlag beim Grunderwerbspreis zugestimmt.  

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Die Montessori-Pädagogik setzt vor all...Freiarbeit und eigenständige Lernwege.  | Foto: Christine Storck-Haupt
Die Montessori-Pädagogik setzt vor allem auf Freiarbeit und eigenständige Lernwege. Foto: Christine Storck-Haupt
Privatschulen, bei denen die Eltern anders als bei staatlichen Schulen Schulgeld bezahlen müssen, sind auf dem Vormarsch. Jetzt steigt das Offenburger Montessori-Zentrum, das seit mehr als 20 Jahren in Offenburg mit seiner besonderen Pädagogik ein Privatschulangebot macht, in die Sekundarstufe ein. Das heißt, es will jeweils zwei jahrgangsübergreifende Klassen 5 und 6, 7 und 8 sowie 9 und 10 aufbauen. Dafür benötigt es einen Neubau. In nichtöffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat am Montag beschlossen, diese Initiative zu unterstützen, unter anderem mit einer Ausfallbürgschaft über bis zu 8 Millionen Euro.

2015 hat das Montessori-Zentrum seinen Neubau in der Burda-Straße in Albersbösch bezogen. Für rund 100 Kinder vom Krippen bis zum Grundschulalter gibt es dort pädagogische Angebote und Betreuung. Schon damals hatte die Stadt Offenburg eine Erweiterungsfläche in der Nachbarschaft reserviert. Diese Option hat das Montessori-Zentrum nun gezogen, wie Oberbürgermeister Marco Steffens im Pressegespräch nach der Gemeinderatssitzung erläuterte.

Nach dem Neubau von 2015 für 3,7 Millionen Euro folgt jetzt die Erweiterung für 16 Millionen Euro

Demnach plant der Trägerverein das Grundstück zwischen dem bestehenden Gebäude und dem "Langer Franz" genannten Hochhaus einen Neubau für rund 16 Millionen Euro. Gemessen an den 3,7 Millionen, die 2015 nach Trägervereinsangaben in den damaligen Neubau investiert wurden, eine gigantische Summe. Sie erkläre sich, wie Finanzbürgermeister Kopp im Pressegespräch erläuterte, unter anderem aus der Tatsache, dass für den Sekundarstufenunterricht auch eine Turnhalle vorgehalten werden muss.

Die Schulstadt Offenburg, die ein vielfältiges Bildungsangebot begrüßt, unterstützt deshalb das Montesssori-Zentrum, so Kopp, mit einem Abschlag auf den Grunderwerbspreis sowie einer Ausfallbürgschaft über 50 Prozent der Investitionssumme. Dem habe der Gemeinderat am Montagabend zugestimmt, so Marco Steffens. Für die Finanzierung des Schulbetriebs sei das Land zuständig.

Sechs jeweils zwei Jahrgänge übergreifende Klassen sollen eingerichtet werden

Der Einstieg in die Sekundarstufe ist bereits gemacht: Seit diesem Schuljahr gibt es eine erste fünfte Klasse. Dort lernen aktuell acht Kinder. Künftig sollen immer jeweils zwei Klassen übergreifend unterrichtet werden, die Sekundarstufe somit organisch anwachsen. Die Kinder kommen aus der eigenen, als auch aus externen Grundschulen.

Darüber hinaus engagiert sich das Zentrum in Angebote nicht nur für Kinder. Es baut auch den Bereich Erwachsenenbildung für Eltern und Pädagogen aus. "Vernetzung regionaler Einrichtungen, gegenseitiges Lernen und das Stärken der Kinder über ihre Eltern sind das Ziel", erklärte Johannes Wilhelmi, Geschäftsführer der Einrichtung. Finanzielle Unterstützung hierfür kommt von der Bürgerstiftung Offenburg und dem Stärkeprogramm des Landratsamtes. Nicht nur bei Eltern, auch bei Pädagogen in der Ortenau gebe es einen Bedarf, sich weiterzubilden, sagte Johannes Wilhelmi. Sie hätten bisher an den Veranstaltungen und Vorträgen – die wegen der Corona-Pandemie teilweise online stattgefunden haben zahlreich teilgenommen. Themen waren etwa Resilienzförderung im Alter von ein bis sechs Jahren, Elternbewusstsein für Stärken und Schwächen des Nachwuchses oder Pubertät. Die Montessori-Pädagogik setzt vor allem auf Freiarbeit und eigenständige Lernwege.
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