Von Wildheit und Ausreden: Unterwegs mit dem Wutachranger
Die Wutachschlucht ist jung und sie verändert sich noch: Felsen stürzen, Hänge rutschen, Wanderwege müssen verlegt werden. Niemand kann das aufhalten. Ein Besuch.
In der Biegung ist niemand. Dennoch vermutet Martin Schwenninger dort jemanden. Ein Geräusch ist zu hören. Leise. Aber laut genug. Martin Schwenninger kennt das Geräusch: Gummisohlen auf Waldboden. Ein Knirschen, das auf Wanderwegen in der Wutachschlucht nicht selten ist. Und dann tauchen sie auf: zwei Wanderer, die auf dem Badweg bei Boll langsam näher kommen. Martin Schwenninger grinst. "Bestimmt werden sie gleich eine Ausrede auspacken", flüstert er. "Dass sie die Absperrung nicht gesehen haben oder ihnen jemand gesagt hat, sie könnten durchgehen." Als die Wanderer auf seiner Höhe sind, spricht er sie an.
"Guten Tag", grüßt er. "Tag", erwidert der Mann. "Hallo", nuschelt die Frau. Martin Schwenninger trägt eine grüne Fleecejacke, auf dem linken Ärmel ist das Landeswappen aufgenäht, darüber steht "Forst". Er stellt sich als Wutachranger vor und fragt die Wanderer, ob ...