Zisch-Interview
"Vor Dankbarkeit geweint"
Seit fast 25 Jahren ist Stephan Guttstein ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz. Er half auch bei der Überschwemmung im Ahrtal als Fahrer und Koch.
Elias Guttstein, Klasse 4a, Thaddäus-Rinderle-Schule (Staufen)
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Zisch: Was bedeutet ehrenamtlich?
Guttstein: Ehrenamtlich bedeutet, dass ich in meiner Freizeit unentgeltlich den Menschen helfe.
Zisch: Warum findest du diese Arbeit wichtig?
Guttstein: Mir ist es wichtig, Menschen in Notsituationen jederzeit zu helfen. Ihnen in besonderen Lebenslagen Unterstützung und Halt zu geben, einfach für sie da zu sein.
Zisch: Was war dein spannendster Einsatz?
Guttstein: Meine spannendsten Einsätze waren im Ahrtal. Einmal als Krankenwagenfahrer und einmal als Feldkoch. Als Krankenwagenfahrer sind wir nachts durch die zerstörten und stockdunklen Dörfer gefahren, die Staubwolken haben unsere Autos mit dem blinkenden Blaulicht umhüllt. Eine betroffene alte Frau hat uns gesehen und vor Dankbarkeit geweint. Beim zweiten Mal war ich als Feldkoch auf dem Gelände eines Unternehmens. In der einen Woche haben mein Teampartner und ich an einer mobilen Feldküche des Landes Hessen insgesamt 1,4 Tonnen Lebensmittel zu Essen verarbeitet. Wir haben morgens um 4 Uhr angefangen zu kochen, und waren normalerweise um 11 Uhr fertig. Danach wurde das Essen in die zerstörten Dörfer gebracht, wo Betroffene und ehrenamtliche Helfer sich das Essen holen konnten.
Zisch: Ab welchem Alter darf man zum DRK?
Guttstein: Aktiv in der Bereitschaft, so wie ich das mache, darf man ab 18 Jahren dabei sein. Mit 16 Jahren kann man die ersten Ausbildungen zum Helfer beginnen.
Zisch: Was möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben?
Guttstein: Mir ist wichtig, dass an den Häusern die Hausnummer und die Familiennamen groß und deutlich zu lesen sind. So verlieren wir keine wertvolle Zeit, wenn man einen Einsatzort sucht. Aber genauso wichtig ist für mich: Jeder kann helfen und aktiv mit seinen Fähigkeiten unterstützen, man muss sich nur trauen.
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