Was wir vom Sozialverhalten der Ambrosiakäfer lernen können
Nur wenige Borkenkäferarten treten als Schädlinge auf. Von anderen Vertretern können wir dagegen einiges lernen. Ein Freiburger Biologie-Professor erklärt die Besonderheiten der Ambrosiakäfer.
Käferweibchen als Landwirte? Und in einem Staat mit einer Königin lebend? Die auch in der Region heimischen Ambrosiakäfer, die zu den Borkenkäfern zählen, überraschen in so mancher Hinsicht. Peter Biedermann, der sich als Professor für Forstentomologie und Waldschutz an der Universität Freiburg mit ihnen beschäftigt, kann viel über sie erzählen.
BZ: Herr Biedermann, bei Borkenkäfern denkt man gerade hier in der Region in erster Linie an Waldschäden. Sind es diese "Übeltäter", für die Sie soziales Verhalten und landwirtschaftliche Fähigkeiten reklamieren?
Peter Biedermann: Es gibt mehr als 50 Arten von Borkenkäfern, von denen nur zwei Arten überhaupt als Schädlinge in Erscheinung treten. Die anderen sind meist Totholzbesiedler und als solche sogar wichtig für den Wald. Alle ...