Forschung
Wie das neue Knochenmarkmodell aus Basel die Blutkrebsforschung verändert
In Basel entstand ein neues Knochenmarkmodell, das Stammzellen in einem künstlichen Knochengerüst wachsen lässt. Es eröffnet neue Einblicke in die komplexe Blutkrebsforschung und Therapieresistenzen.
sda
Mi, 3. Dez 2025, 13:53 Uhr
Basel
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Ein Basler Forschungsteam der Universität Basel hat erstmals menschliches Knochenmark im Labor nachgebildet und damit einen Fortschritt für die Blutkrebsforschung erzielt. Das teilt die Universität Basel mit. Das künstlich erzeugte Knochenmark könnte laut Universität Basel dazu beitragen, Tierversuche in der Erforschung von Blutkrebs wie Leukämie zu reduzieren.
Das Knochenmark wird häufig als Blutfabrik des Körpers bezeichnet, da es für die Produktion von Blutzellen verantwortlich ist. Bei Erkrankungen wie Leukämie ist es laut Universität Basel entscheidend, die genauen Abläufe der Blutbildung zu verstehen. Bisher mussten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Tierversuche oder stark vereinfachte Zellmodelle zurückgreifen, um die komplexen Vorgänge im Knochenmark zu untersuchen.
"Aus Versuchen mit Mäusen haben wir sehr viel über die Funktionsweise des Knochenmarks gelernt. Mit unserem Modell kommen wir aber dem menschlichen Organismus deutlich näher", wird der Forscher Ivan Martin in der Mitteilung zitiert.
Künstliches Knochengerüst
Die Nachbildung des menschlichen Knochenmarks stellte das Forscherteam vor große Herausforderungen, da das Gewebe aus verschiedenen Zelltypen wie Knochenzellen, Blutgefäßen und Nerven besteht und verschiedene spezialisierte Abteilungen aufweist. Besonders die sogenannte "endosteale Nische", die laut Universität Basel bei Therapieresistenzen von Blutkrebs eine wichtige Rolle spielt, konnte bislang nicht realitätsnah im Labor nachgebildet werden.
Den Forschenden gelang es nun, ein künstliches Knochengerüst aus einem Material zu entwickeln, das auch in echten Knochen vorkommt, und menschliche Zellen mit speziellen Techniken in Stammzellen umzuprogrammieren. Diese Stammzellen wurden in das Gerüst eingebracht und entwickelten sich zu verschiedenen Zellarten des Knochenmarks. Das entstandene dreidimensionale Modell kommt laut den Forschenden der natürlichen "endostealen Nische" sehr nahe und wurde in der Fachzeitschrift "Cell Stem Cell" vorgestellt.