Kraft der Beharrung
Wie sich die Schwäbische Alb zur Urlaubs- und Genussregion gewandelt hat

Einst galt die Region zwischen Tuttlingen und Aalen als strukturschwach. Heute ist sie Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften. Der Wandel zeigt, wie Starrköpfigkeit zu Erfolg führen kann.
Doch Gerhard Stotz ist kein Asket. Der 65-Jährige stützt sich auf den Hirtenstab aus Schwarzdorn, neben ihm wuseln Schafe über eine Weide auf der Alb. Das Schäferhemd spannt über dem Bauch, kleine Falten tanzen um die Augen. Ein Mann, der viel lacht. Er schwärmt vom Gourmet-Restaurant Schwarzer Adler in Oberbergen, das seinen Lammrücken auf der Karte hat. Wenn er entscheiden könnte, hätte die Gaststube einen zweiten Michelin-Stern.
"Früher hat man uns kritisch beäugt", sagt Stotz. Ein Schmähwort lautete: Was sind die drei Plagen der Menschheit? Cholera, Lepra und von d’r Alb ra. Heute gilt ...