BZ-Serie Teil 9

Wutöschingen wollte ein Gymnasium – und erhielt eine Gemeinschaftsschule

Eine Hauptschule, in der die Schüler das Arbeitsmaterial selbstständig holen, in der ruhig und konzentriert gearbeitet wird? "Das kann einfach nicht funktionieren!" Das dachte sich Stefan Ruppaner, Jahrgang 1959, als er beim Zappen auf den Film "Treibhäuser der Zukunft" stieß.

Petra Kistler
Di, 21. Jan 2014, 12:39 Uhr
Bildung & Wissen
Thema: Schulwechsel

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Gemeinschaftsschulen brauchen viel Pla...1; auch im Liegen darf gelernt werden. | Foto: Ingo Schneider — Gemeinschaftsschulen brauchen viel Platz – auch im Liegen darf gelernt werden. Foto: Ingo Schneider

Die Dokumentation zeigt den Alltag an der Bodenseeschule in Friedrichshafen. "Das will ich in der Praxis sehen", sagte sich der Schulleiter und "Frontkämpfer" – und wurde abgewimmelt. In anderthalb Jahren sei wieder ein Besuchstermin frei. Ruppaner, der als Kommunalpolitiker im Kreis Waldshut für seine Hartnäckigkeit bekannt ist, ließ sich nicht abwimmeln – und wurde vom Saulus zum Paulus, zum Pionier des modernen Lernens.
Das war 2007. Heute ist Stefan Ruppaner Leiter einer Gemeinschaftsschule, die ebenfalls von Pädagogiktouristen überrannt wird. Sie wollen wissen, wie das neue Lernen funktioniert.
Kurz nach sieben Uhr, langsam wird es hell im Südschwarzwald. In der Wutöschinger Alemannenschule sind die ersten Schüler bereits am Arbeiten. Auf einem gemütlichen Sofa hören sich Fünft- und Sechstklässlerinnen Englischvokabeln ab. Im Lernatelier sitzen zwei Jungs konzentriert über ...