Seit zwei Jahren ist Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Erstmals in ihrer Geschichte tagt diese in Freiburg. Was dürfen die Katholiken davon erwarten? Ein Interview.
Seit der Freiburger Erzbischof Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, erwartet die Republik wegweisende Worte aus dem Südwesten. Keine einfache Aufgabe: Robert Zollitsch erhielt gleich zu Beginn Kritik für Äußerungen über den Zölibat, musste seinen Gläubigen den Umgang des Vatikans mit den konservativen Pius-Brüdern erklären und anschließend Wogen bei Juden, Muslimen und den Protestanten glätten, die sich von Rom falsch behandelt fühlten. Nun tagt die Bischofskonferenz im Breisgau. Ausgerechnet jetzt kämpft die Kirche mit einem Missbrauchsskandal. Mit Erzbischof Zollitsch sprach Jens Schmitz.
BZ: Herr Erzbischof, seit dem 18. Februar sind Sie zwei Jahre Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Was war das Anstrengendste daran bisher?
Zollitsch: Wenn Sie an die ganze Diskussion um die Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Pius-Brüder denken – darauf war ich nicht eingestellt. Auch die Banken- und Wirtschaftskrise hat uns sehr mitgenommen. Wir wissen alle noch nicht, wie diese Krise mit ihren Folgen bewältigt werden kann. Es gibt eine neue ...