"Am Theater kann ich viele Dinge gleichzeitig machen"

ZISCH-INTERVIEW mit Bühnenbildnerin und Regisseurin Ricarda Beilharz über ihre Karriere und eine kreative Pause.  

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Ricarda Beilharz (links) und Minea Kroder   | Foto: Privat
Ricarda Beilharz (links) und Minea Kroder Foto: Privat

Zisch-Reporterin Minea Kroder aus der Klasse 4 der Grundschule Hausen im Wiesental hat Bühnenbildnerin und Theaterregisseurin Ricarda Beilharz (51) über ihren Beruf befragt.

Zisch: Warum wollten Sie ans Theater?
Beilharz: Ich wollte ans Theater, weil man am Theater zum einen mit vielen Menschen zusammenarbeitet; zum anderen, weil man in meinen Berufen als Bühnenbildnerin aber auch als Regisseurin ganz verschiedene Sachen gleichzeitig machen kann: Ich kann mich mit Texten beschäftigen, ich kann malen, ich kann zeichnen, ich kann basteln, ich kann mich mit Technik beschäftigen, ich kann mit Schauspielern und im Team arbeiten. Und das sind viele verschiedene Sachen, die zusammenkommen, die mir Spaß machen und mich herausfordern.
Zisch: Warum haben Sie zwei Berufe?
Beilharz: Weil ich jemand bin, der gerne immer wieder neue Sachen entdeckt und macht. Der eine Beruf erholt mich vom anderen, und gleichzeitig inspiriert er mich aber auch oder regt mich an für den anderen Beruf.
Zisch: An welchem Theater haben Sie bereits gearbeitet?
Beilharz: Ich habe lange im Theater Basel gearbeitet; da war ich Ausstattungsleiterin und in der Schauspielleitung. Und ich habe in Hamburg, in Berlin, in Wien, in Zürich und in Luzern gearbeitet. Das sind so die größeren Theater. Ich habe aber auch in Freiburg, in Kassel, in Wiesbaden, in Oldenburg und in Heilbronn gearbeitet. Das sind zum Teil kleinere Theater und zum Teil auch nicht.
Zisch: Haben Sie auch schon Stücke für Kinder gemacht?
Beilharz: Ja, ich habe einmal "Jorinde und Joringel" gemacht. Das ist für Kinder. Ich habe auch Stücke mit Jugendlichen gemacht, zum Beispiel hier an der Waldorfschule in Schopfheim. Das war nicht nur für Kinder oder eher nicht für Kinder – hauptsächlich war es eine Aufführung mit Jugendlichen zusammen.
Zisch: Sind Sie berühmt?
Beilharz: Mmh (schmunzelt), also in Theaterkreisen ja, aber darüber hinaus vielleicht eher nein.
Zisch: Hätten Sie lieber einen anderen Beruf?
Beilharz: Darüber denke ich immer wieder nach. Ich liebe meinen Beruf sehr und bereue nichts, und gleichzeitig denke ich, dass ich gerne einen Beruf hätte, der direkter hilft oder beiträgt. Ich würde immer wieder sehr gerne mit Menschen arbeiten. Allerdings mache ich das auch. Ich habe nämlich noch einen Beruf, einen dritten: das ist Mediatorin für gewaltfreie Kommunikation.
Zisch: Wie sind Sie dazu gekommen?
Beilharz: Zum Theater? Ich habe einfach studiert, ich habe Bühnenbild studiert und habe dabei das Glück gehabt, dass ich Leute kennengelernt habe, die genauso jung waren wie ich, und wir haben dann zusammen Theater gemacht und unsere Art von Theatersprache erfunden.
Zisch: Wie lange machen Sie das schon?
Beilharz: Ich mach das jetzt schon seit 1990, also sind das 25 Jahre.

Zisch: An welchen Stücken arbeiten Sie gerade?
Beilharz: Ich mache gerade das, was man eine kreative Schaffenspause nennt. Gleichzeitig arbeite ich als Trainerin für gewaltfreie Kommunikation in Seminaren und an Schulen. Und ich bereite diverse Projekte vor, die ich an Kunsthochschulen mit Studentinnen und Studenten plane. Meine letzten Spielzeiten waren in Hannover, Bochum, Luzern und Schopfheim.

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