Forschung
Basler Forscher haben eine neue parasitäre Wurmart entdeckt
Das Swiss TPH hat an der Elfenbeinküste Trichuris incognita entdeckt. Die neue Wurmart reagiert kaum auf gängige Medikamente. Nun beginnt die Suche nach neuen Therapien.
sda
Mi, 25. Jun 2025, 6:00 Uhr
Basel
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Ein Forschungsteam des Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) hat an der Elfenbeinküste eine neue parasitäre Wurmart entdeckt. Das Naturhistorische Museum Basel nahm am Donnerstag die ersten zwei konservierten Exemplare entgegen. Die Spezies, Trichuris incognita, reagiere deutlich schlechter auf ärztliche Behandlungen, weshalb nun neue Medikamente entwickelt werden müssten. Eine Infektion kann zu Gesundheitsproblemen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blutarmut führen, wie aus einer Pressemitteilung zu erfahren ist.
Mit der Übergabe an die Sammlung des Museums wird die Entdeckung nun gemäß internationalen Regeln zur wissenschaftlichen Namensgebung offiziell anerkannt. Die Art lasse sich optisch nicht von den bekannten Peitschenwürmern unterscheiden, erklärte Jennifer Kaiser, Professorin am Swiss TPH. Der Wurm habe sich während vieler Jahre unter dem Radar der Forschung bewegt.
Zunächst sei die Forschung von Resistenzen bei den Würmern an der Elfenbeinküste ausgegangen, so der TPH-Forscher Max Bär. Im Rahmen seiner Doktorarbeit habe er in einem Dorf Stuhlproben untersucht und das Vorkommen der neuen Art nachgewiesen. Einer der beiden konservierten Würmer ist nun als sogenanntes Typusexemplar in der Sammlung verewigt. Diese Referenzierungen seien für die Erstbeschreibung einer neuen Art von großer Bedeutung, erklärte Christian Kropf, Leiter der Biowissenschaften am Museum. Laut Angaben des Swiss TPH betreffen Peitschenwurminfektionen weltweit schätzungsweise 500 Millionen Menschen. Das Institut arbeite derzeit mit der Pharmafirma Bayer an der Weiterentwicklung eines Medikaments, das auch gegen Trichuris incognita wirksam sein könnte.