Bericht über Omas Leben

Zisch-Reporterin Lidia Santacroe hat mit ihrer Großmutter gesprochen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat.  

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Diese Hände haben schon viel durchgemacht.   | Foto: dpa
Diese Hände haben schon viel durchgemacht. Foto: dpa

Die Großmutter von Lidia Santacroe heißt Irene und erlebte den Zweiten Weltkrieg mit. Sie musste sich vor den Flugzeugen verstecken und wurde später mit dem Zug in den Ural transportiert. Ihre Enkelin erzählt für Zisch ihre Geschichte.

Hallo, ich bin Lidia Santacroce und ich möchte euch heute von meiner Oma Irene erzählen, denn sie war beim Zweiten Weltkrieg dabei. Meine Oma ist als Tochter eines Grundschullehrers in der Ukraine geboren. Der Ort hieß Karlsruhe und später Olgenau, der sich in der Nähe von Odessa am Schwarzen Meer befand. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ihr Vater von russischen Milizen grundlos festgenommen und in ein Gefängnis gebracht, das er nicht überlebt hat.

1943 wurde meine Oma mit ihrer Familie von der Deutschen Wehrmacht über Polen nach Welbsleben bei Hetstet (ehemalige DDR) übersiedelt. Meine Oma war damals erst zwölf Jahre alt und bekam es immer mit, wenn die Flugzeuge Hetstet und Aschersleben bombardierten. Um sich für die Piloten unsichtbar zu machen, verdunkelten sie die Fenster jedes Mal, so dass kein Lichtstrahl nach draußen drang, der verraten hätte, dass dort ein Dorf war.

Im Jahre 1945 wurden sie von der russischen Besatzung in Zügen, teilweise in stinkenden Tierwaggons, von Deutschland in den Ural gebracht. Diese Reise dauerte einen ganzen Monat. In der Stadt, in die sie gebracht wurden, gab es Goldminen, in denen die Erwachsenen unter Tage arbeiten mussten, Jugendliche über Tage. Auch mein Opa musste in solch einer Mine hart arbeiten und bekam davon Staublungen, woran er einige Jahre später gestorben ist. Zu essen gab es nur wenig, manchmal auch nichts. Meine Oma sagt, dass es eine sehr traurige Zeit war und ich selbst hoffe, dass es auf der Welt keine Kriege mehr geben wird.

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