Interview
Bürgerinitiativen zur Stadiondebatte: "Da stauen sich Frust und Wut auf"
K.o-Kriterien, bestellte Gutachten, Bürgerentscheid: Was sagen zwei Verantwortliche der Freiburger Bürgerinitiativen, die dem Stadion-Standort Wolfswinkel kritisch gegenüberstehen, zur aktuellen Debatte?
Mo, 24. Februar 2014, 08:30 Uhr
Freiburg
Monatelang haben Anwohner, Flieger, Stadträte, Verwaltung und Sportclub in einem Dialogforum über den "Wolfswinkel" auf dem Flugplatz als Standort für ein Stadion diskutiert. Die Gutachten dazu werden unterschiedlich interpretiert. Der Gemeinderat beschließt dennoch am Dienstag voraussichtlich, den "Wolfswinkel" als einzige Variante so gründlich zu untersuchen, dass auch gebaut werden könnte. Darüber haben sich Uwe Mauch und Joachim Röderer mit Uschi Jautz, Sprecherin der BI Pro Wolfswinkel, und Karl-Heinz Krawczyk von der BI Pro Flugplatz unterhalten.
BZ: Wenn der Laie auf den Stadtplan schaut, ist doch der Wolfswinkel als Standort für ein Stadion ganz passabel: Genug Fläche, vierspurige Straßen ringsum, S-Bahn, die Stadtbahn kommt an, Flieger können weiter knattern, die Wohnbebauung ist 400 Meter weg – zehn Mal so weit wie am heutigen Standort. Was spricht denn dagegen?Jautz: Wir sehen ganz klare K.-o.-Kriterien zum Artenschutz. Dass man uns sagt, es gehe nun um eine detaillierte Standortprüfung, aber die Gemeinderatsdrucksache vom ersten Schritt der SC-Stadionplanung spricht, ist doch ein Widerspruch.
Krawczyk: Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Luftverwirbelungen sehr wohl zu einem K.-o.-Kriterium führen werden.
"Ich kann nicht glauben, dass man Starts und Landungen zulässt, wenn da wirklich Menschenansammlungen sind." Karl-Heinz Krawczyk BZ: Motorflieger könnten eigentlich froh sein, wenn das Stadion kommt. Immerhin gibt es eine Garantie des Oberbürgermeisters für den Flugplatz ...