Tierischer Neuzugang

Der Basler Zoo zeigt in seinem Vivarium jetzt auch Steppenagamen

Bedroht sind die Steppenagamen zwar nicht, in Tierparks werden sie aber selten gezeigt. Der Basler Zoo erhielt nun neun der hitzeliebenden Mini-Drachen aus Prag, fünf davon sind im Vivarium zu sehen.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Neu im Zoo Basel: Im Vivarium können jetzt Steppenagamen beobachtet werden.  | Foto: Zoo Basel
Neu im Zoo Basel: Im Vivarium können jetzt Steppenagamen beobachtet werden. Foto: Zoo Basel

Im Schaubecken 51 des Vivariums können Besucherinnen und Besucher des Basler Zoos neuerdings fünf Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) beobachten. Insgesamt hält der Zoo Basel einer Mitteilung zufolge neun dieser Tiere, vier davon hinter den Kulissen. In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen meist hohe Temperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius. Diese nutzt die Echse auch für ihre Brut: Sie legt ihr Gelege in Sandmulden ab, wo die Sonne für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad Celsius sorgt.

Während vielen Lebewesen die hohen Temperaturen im Sommer zu schaffen machen, mögen Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) warme, trockene Lebensräume. In der Wildbahn ist die mit einer Kopf-Rumpflänge von etwa 12 Zentimetern und einer Gesamtlänge von bis zu 30 Zentimetern große Echsenart in weiten Teilen Zentralasiens anzutreffen – vom südlichen Russland über Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan bis ins nördliche Afghanistan und den Iran sowie in den Nordwesten Chinas. Ihr Lebensraum reicht von Meereshöhe bis auf rund 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Bevorzugt besiedelt sie karge, vegetationsarme und steinige Wüsten und Halbwüsten.

Die Tiere brauchen Temperaturen bis zu 50 Grad

Steppenagamen sind in ihrer natürlichen Umgebung einer intensiven Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen ausgesetzt: Im Sommer benötigen sie Grundtemperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius, stellenweise bis zu 50 Grad Celsius. Im Terrarium sorgen wechselnde Temperaturen in Kombination mit einer UV-Lichtquelle für ideale Bedingungen. Die zentralasiatischen Trockengebiete weisen starke jahreszeitliche Schwankungen auf, sodass die Echsen im Winter auch Minustemperaturen aushalten müssen. Ab Oktober ziehen sie sich deshalb in geschützte Winterquartiere wie Höhlen, Spalten oder Felsritzen zurück. Dort verbringen sie die kalten Monate inaktiv in Winterstarre, bis sie Ende Februar oder Anfang März von der kräftigen Frühlingssonne wieder hervorgelockt werden.

Nach der Winterstarre bilden sich bei den Steppenagamen in der Wildnis kleine Haremsgruppen, bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Im Mai und Juni legen die Weibchen ihre Gelege – jeweils sieben bis siebzehn Eier – in Sandmulden ab. Die Sonne sorgt für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad. Nach rund 50 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die von Anfang an Einzelgänger sind. Sie sind ausgesprochen territorial und verteidigen ihr Revier selbst gegenüber Geschwistern und anderen Artgenossen.

Die Basler Steppenagamen stammen aus Prag

Auf der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) wird die Steppenagame als "nicht gefährdet" eingestuft. In Zoos ist sie relativ selten anzutreffen: In Europa gibt es derzeit nur sechs Einrichtungen, die diese Art halten, die meisten davon in Tschechien. Die neun Steppenagamen im Zoo Basel stammen aus dem Zoo Prag und schlüpften dort im vergangenen Jahr.

Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel