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Ein Buch, zwei Filme – ein Vergleich

  • Christina Schuhmacher, Karen Ziegler, Klasse 8c & Goethe-Gymnasiums in Emmendingen

  • Mi, 23. November 2011, 15:44 Uhr
    Schülertexte

Der Vergleich von zwei Verfilmungen des Buches "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen: Die BBC Verfilmung, gedreht 1995 und die Hollywood Verfilmung von 2005.

Eine Szene aus dem Kinofilm  | Foto: UIP
Eine Szene aus dem Kinofilm Foto: UIP
Die Handlung: 19. Jahrhundert. Darcy ist ein wohlhabender und scheinbar hochmütiger Mann. Zu arrogant, um seine Vorbehalte gegenüber der Familie Bennet zu überwinden. Durch sein Benehmen gereizt, unterdrückt Elizabeth Bennet ihre wahren Gefühle und begegnet dem jungen Grundbesitzer stolz und voller Vorurteil.

Erster Kritikpunkt: Wie gut wurde die Handlung des Buches in den Filmen umgesetzt?
Während die BBC Verfilmung sehr lange und ausführlich ist (Englische Langfassung fünf Stunden), geht die Hollywood Verfilmung nicht ins Detail und ist stark gekürzt, normale Kinolänge. In diesem Film behält man nur schwer den Überblick wenn man das Buch nicht kennt. Dabei könnte auch ein falscher Eindruck der Figuren entstehen. Im Gegensatz zu der Verfilmung 1995, in der man auch ohne die Buchvorlage den Inhalt gut nachvollziehen kann.

Zweiter Kritikpunkt: Die Besetzung
In der neuen Fassung werden alle Figuren, bis auf die von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy, zu stark in den Hintergrund gerückt. Auch die Liebesgeschichte von Jane Bennet und Charles Bingley wird zu sehr vernachlässigt. Um Mister und Mrs. Hurst macht man sich gar nicht erst die Mühe: Sie werden im Film einfach ausgelassen. Die Schauspieler schaffen es nicht, die im Buch beschriebene Atmosphäre umzusetzen. Matthew MacFadyen als Mister Darcy zeigt im Film nur zwei Gesichtsausdrücke: Gelangweilt und unbeholfen.

Für die Besetzung hat man vorwiegend berühmte Darsteller arrangiert. In der alten Fassung schaffen die Darsteller es, in jeder Szene die entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Jede Rolle hat die im Buch beschriebene Wichtigkeit behalten und wurde nicht in den Hintergrund gedrängt. Man hätte die Rolle des Darcy kaum besser spielen können als Colin Firth. Er schafft es, dass Mister Darcy den ganzen Film lang seine Persönlichkeit behält und keine große Verwandlung begeht.

Dritter Kritikpunkt: Die Kostüme und Drehorte
Der neue Film von 2005 weißt zwar wunderschöne Kostüme und Drehorte auf, ist aber nicht zeitgemäß. Die Umstände der damaligen Zeit wurden dabei kaum berücksichtigt. Es wäre wirklich erstaunlich gewesen, wenn eine Bennet-Familie, wie sie im Film dargestellt wird, im 19. Jahrhundert Verbindungen zu einer so reichen Familie wie den Darcys bekommen hätte. Die Produzenten des alten Filmes haben dagegen sehr sorgfältig recherchiert und dementsprechend die Kostüme und Drehorte sehr gut und zeitgemäß ausgesucht.

Vierter Kritikpunkt: Haben die Filme eine angemessene Länge?
Die Hollywood Verfilmung hat zwar nur eine grobe Handlung, dafür aber eine angemessene Kinofilmlänge. Hätte man die BBC Verfilmung nicht in verschiedene Episoden unterteilt, wäre diese wahrscheinlich zu lang.

Fazit:
Die Hollywood-Verfilmung ist unseres Erachtens nach wenig gelungen, da sie sich bei der Handlung und den Charakteren nur sehr wenig an die literarische Vorlage hält und erfüllt die Erwartungen derer, die das Buch kennen, oftmals nicht. Die BBC-Verfilmung setzt die Erzählung hervorragend um, da sie mit ausgezeichneten Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt ist und der Buchvorlage in der Handlung und den Dialogen sehr nahe kommt. Deshalb ist sie jedoch mit fünf Stunden auch recht lang.

Ressort: Schülertexte

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