"Ein spannendes Feld"

ZISCH-INTERVIEW mit der Satellitentechnikerin Sabine Klinkner über Forschungen im All.  

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Hoch oben im All schwebt die Internationale Raumstation ISS. Hier ist eine Kamera zum Einsatz gekommen, die in Teilen von Sabine Klinkner und ihrem Team entwickelt worden war. Foto: dpa

Sabine Klinkner ist Professorin für Satellitentechnik am Institut für Raumfahrtsystem an der Universität Stuttgart. Zisch-Reporterin Enya Eichler aus der Klasse 4 der Tarodunumschule Kirchzarten-Burg hat sie interviewt.

Zisch: Warum haben Sie diesen Beruf ausgesucht?
Klinkner: Ich habe mir zunächst das Studium Luft- und Raumfahrttechnik ausgesucht, weil ich ein breites Ingenieursstudium machen wollte. Und natürlich, weil Luft- und Raumfahrt spannende Bereiche sind. Während des Studiums habe ich dann gemerkt, dass es in der Raumfahrt auch sehr spannende Berufe gibt, und ich habe mir entsprechend einen Job in der Raumfahrtindustrie gesucht.
Zisch: Wie lange haben Sie studiert?
Klinkner: Ich habe sechs Jahre studiert. Danach habe ich noch vier, fünf Jahre parallel zur Arbeit promoviert, also den Doktortitel gemacht.
Zisch: Was genau machen Sie eigentlich?
Klinkner: Als Professorin für Satellitentechnik halte ich zum einen Vorlesungen in verschiedenen Fächern wie Satellitentechnik, Robotik und allgemeine Raumfahrttechnik für Studierende. Zum anderen forsche ich im Bereich Weltraumrobotik und Satellitentechnik.
Zisch: Haben Sie schon einmal etwas gebaut, was im All war?
Klinkner: Ja. Ich habe schon Teile einer Kamera entwickelt, die auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt worden ist. Auch war ich über mehrere Jahre an der Entwicklung einer Versorgungselektronik für eine Kamera beteiligt, die nächstes Jahr gestartet werden soll. Dieses Jahr wurde außerdem der Satellit Flying Laptop gestartet. Dieses Projekt wurde hauptsächlich von Promovierenden und Studierenden der Universität Stuttgart gebaut, und ich leite dieses Projekt, seit ich im Januar 2015 an die Universität gekommen bin.
Zisch: Wie lange hat es gedauert, diese Dinge zu bauen?
Klinkner: Die erste Kamera haben wir in zwei Jahren entwickelt. Die Versorgungselektronik für die zweite Kamera wurde fast acht Jahre lang entwickelt – allerdings gab es viele Verzögerung in anderen Bereichen der Satellitenentwicklung, wo diese Kamera mitfliegen soll. Der Satellit Flying Laptop, so wie er jetzt fliegt, wurde in zirka sieben Jahren entwickelt und gebaut.
Zisch: Wie lange waren die Kamera und der Satellit im All unterwegs und was haben Sie da gemacht?
Klinkner: Die Kamera hat Bilder geliefert, um einen robotischen Arm auf der ISS von der Erde aus zu steuern. Sie war von 2004 bis 2010 im Einsatz. Die Kameraelektronik soll für mindestens fünf Jahre betrieben werden. Sie hilft, gute Bilder von der Erdoberfläche zu machen, um Veränderungen auf der Erdoberfläche zu beobachten. Der Flying Laptop soll mindestens zwei Jahre betrieben werden, aber wenn er länger funktioniert, werden wir ihn auch länger betreiben. Der Satellit hat verschiedene wissenschaftliche Nutzlasten, beispielsweise um Pflanzen auf der Erde zu beobachten, Stichwort Regenwaldrodung. Oder wir empfangen Schiffssignale, die nicht mehr von der Küste aus empfangen werden können. Außerdem erproben wir neue Technologien und schauen, ob sie im Weltraum funktionieren. Und wir bieten mit dem Satelliten Studierenden die Möglichkeit, an einem echten Weltraumprojekt mitzuarbeiten.
Zisch: Kommen Sie am Ende zurück zur Erde?

Klinkner: Leider nicht, sie werden entsorgt, indem sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

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