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Erklär's mir: Was ist ein Maharadscha?

Michael Saurer
  • Di, 16. Januar 2018
    Erklär's mir

     

Früher, als wir noch in Stämmen gelebt haben, waren Häuptlinge oder andere Anführer die Herrscher. Später sind daraus ganze Herrscherfamilien entstanden, die man später Adel genannt hat. An der Spitze des Adels standen ein König oder ein Kaiser und darunter kleinere Herrscher wie Herzöge, Grafen oder Barone.

Nun gibt es in Deutschland natürlich keinen König mehr – aber den Adelstitel gibt es schon noch. Noch heute führen manche Menschen den Titel "Graf" oder "Herzog" im Namen – auch wenn damit keine politische Macht mehr verbunden ist.

Adlige gibt es aber nicht nur in Europa. Es gibt sie zum Beispiel auch in Indien. Ein sehr bekannter Herrschertitel lautet dort "Maharadscha". Das bedeutet auf Deutsch "Großer Herrscher". Der Titel kam vor allem zu der Zeit auf, als Indien von Großbritannien beherrscht wurde – es gab ihn aber auch davor schon. Damals entstanden sehr viele kleine Reiche, sogenannte Fürstentümer. An der Spitze dieser Fürstentümer stand in vielen Fällen ein Maharadscha. Er war wie ein kleiner König, lebte oft in einem Schloss und viele von ihnen waren sehr reich und mächtig. Als Indien 1947 unabhängig von Großbritannien wurde, gab es 600 solcher kleiner Fürstentümer, die dann aber abgeschafft wurden. 1971 wurden auch die Adelstitel abgeschafft. Doch viele Nachkommen der Maharadschas sind auch heute noch sehr reich und wohnen in Palästen.

Ressort: Erklär's mir

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 16. Januar 2018: PDF-Version herunterladen

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