Wählen ab 16

Jugendbüro besucht Schulklassen in Freiburg, um zur Kommunalwahl zu motivieren

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai dürfen auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Um die erreichen, bietet das Jugendbüro Infos und Schulbesuche an. Lehrer können ihre Klassen dafür anmelden.  

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Christine Golz, Jürgen Messer und Ronj...off (von links) motivieren zum Wählen.  | Foto: Michael Bamberger
Christine Golz, Jürgen Messer und Ronja Posthoff (von links) motivieren zum Wählen. Foto: Michael Bamberger
Große Visionen sind erwünscht – aber auch ganz konkrete Forderungen: Deshalb ist auf den Plakaten des Jugendbüros für die Kampagne "Wählen 16 plus" zur Gemeinderatswahl am 26. Mai genug Platz, um was drauf zu schreiben. Was? Das entscheiden die Jugendlichen – zum Beispiel, wenn das Team vom Jugendbüro, das von der Landeszentrale für politische Bildung unterstützt wird, zum Schulbesuch vorbeikommt. Bis zum 1. März müssen sich interessierte Lehrerinnen und Lehrer dafür online anmelden.

Wie geht Kumulieren und Panaschieren?

"Wenn ich im Gemeinderat wäre ...": So fängt der Satz an. Vor fünf Jahren, als das Jugendbüro zur damaligen Gemeinderatswahl die gleiche Kampagne machte, waren auf der Liste der Wünsche eine Trampolinhalle, mehr öffentliche Plätze für Jugendliche, bessere Möglichkeiten zum Shoppen und mehr Nachtbusse ganz vorn. Außerdem wandten sich die Jugendlichen gegen einen Kommunalen Ordnungsdienst.

Damals hatte das Jugendbüro-Team zwischen 40 und 50 Schulen aller weiterführenden Schularten besucht, in zwei Schulstunden gab’s Infos zur Wahl, außerdem waren mindestens bei der Hälfte der Besuche jeweils ein Stadtrat oder eine Stadträtin dabei. Auf diese Mischung aus allgemeinem Wahl-Wissen und speziellen Hintergründen zu den Fraktionen setzen auch die anderen Bausteine der Kampagne von Jürgen Messer, dem Leiter des Jugendbüros, den Sozialpädagoginnen Christine Golz und Ronja Posthoff und eines FSJlers.

Auf der Website "Freiburg-16plus.de" bieten sie ein Video an, das über das Kumulieren und Panaschieren der Stimmen und andere wichtige Details der Kommunalwahl aufklärt. Dort finden sich auch Infos zu den Fraktionen, außerdem spielerische Elemente wie ein Quiz. Das Material und die Plakate können natürlich auch von Schulen oder der Jugendarbeit genutzt werden. Der erste Durchlauf der Kampagne 2014 sei sehr erfolgreich gewesen, bilanziert Jürgen Messer: Bei der Wahlbeteiligung von 16- und 17-Jährigen sei Freiburg in Baden-Württemberg vorn gelegen. Außerdem sei die Beteiligungsquote mit 58 Prozent höher gewesen als die der Erwachsenen. Auch bei der Oberbürgermeister-Wahl im vergangenen Jahr gab’s eine Kampagne des Jugendbüros. Diesmal kommen zwei neue Elemente dazu: Der Oberbürgermeister Martin Horn hat die Schirmherrschaft übernommen, gemeinsam mit ihm will das Jugendbüro alle Erstwählerinnen und Erstwähler anschreiben und zum Mitwählen ermuntern.

In Weingarten gibt’s vor der Wahl Politik und Pizza

Und während 2014 alle Jugendlichen zu einem Aktionstag ins Rathaus eingeladen wurden, geht’s diesmal am Samstag, 18. Mai, nach Weingarten: Im Jugendzentrum des Stadtteils, der für eine geringe Wahlbeteiligung bekannt ist, wird "Politik und Pizza" geboten – beim Essen sollen Jugendliche niederschwellig und locker mit Stadträten ins Gespräch kommen.

Für alle Angebote gilt, dass Kommunalpolitik "cool" rüberkommen und neugierig machen soll, sagt Christine Golz. Die Schulbesuche sind bereits zur Hälfte ausgebucht, sie finden vom 11. März bis 11. April statt. Die Forderungen der Jugendlichen sollen dem frisch gewählten Gemeinderat vorgetragen werden, die Fraktionen geben Stellungnahmen dazu ab.
"Wählen 16 plus": Alle Infos, Termine für Aktionen und die Anmeldung für einen Besuch an der Schule gibt’s auf der Homepage freiburg-16plus.de
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