Uta Kneisel in Bötzingen

"Freundschaft ist das Wertvollste"

Die Schriftstellerin Uta Kneisel war zu Gast in der Bötzinger Wilhelm-August-Lay-Schule und las den Kindern aus ihrem Buch Tabua vor. Anschließend ergriffen vier Zisch-Reporter der Klasse 4 b die Gelegenheit zu einem Interview.  

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Erst saß sie am Strand von Mexiko, jet...Fragen der Zisch-Reporter ausgesetzt.   | Foto: privat
Erst saß sie am Strand von Mexiko, jetzt ist sie den Fragen der Zisch-Reporter ausgesetzt. Foto: privat
Zisch: Wie kamen Sie auf die Idee, Bücher zu schreiben?
Uta Kneisel: Als ich aus Mexiko zurück nach Bötzingen kam, habe ich gemerkt, dass in den Grundschulen keine Fremdsprachen gelehrt werden. Meine eigenen Kindern sind mit drei Sprachen aufgewachsen: Spanisch (weil wir in Mexiko waren), Deutsch zu Hause und Englisch hat man schon in der Vorschule gelernt. Deshalb wollte ich etwas ändern. Meine Bücher sind alle zweisprachig und die Kinder in der Grundschule sollen Sprachen lernen.

Zisch: Wie kamen Sie auf die Idee mit dem Tabua Buch?
Kneisel: Ein Junge namens Markus aus dem Markgräflerland sagte zu mir: "Frau Kneisel, schreiben Sie doch auch mal ein Buch über einen Jungen!" Nachdem ich ein Jahr auf einer Insel gelebt hatte, habe ich mir gesagt: "So, Markus, ich schreibe jetzt ein Buch für dich!" Und dann habe ich den Jungen Tabua genannt.

Zisch: Warum sind Sie nach Mexiko gereist?
Kneisel: Ich bin nach Mexiko gegangen, weil ich mich in einen Mann verliebt hatte – und der war aus Mexiko. Dann haben wir geheiratet und sind nach Mexiko gegangen.

Zisch: Macht es Ihnen Spaß, in der Schule Kindern vorzulesen?
Kneisel: Ja sehr. Sonst hätte ich schon längst aufgehört. Ich liebe Kinder, die machen mich immer so glücklich und freudig. Ich mag nur nicht, wenn Kinder sich langweilen und andere stören. Da kriege ich immer die Wut. Die meisten Kinder sind aber ganz süß.

Zisch: Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?
Kneisel: Sieben, aber zwei kann ich aber nicht drucken lassen, weil das so teuer ist.

Zisch: Seit wann schreiben Sie Bücher?
Kneisel: Seit 16 Jahren.

Zisch: Finden Sie Freundschaft in Ihren Büchern wichtig?
Kneisel: Sehr! Freundschaft ist das Wichtigste überhaupt. Freundschaft ist noch wichtiger als die Liebe zwischen Mann und Frau, würde ich sagen. Freundschaft ist das Wertvollste im Leben.

Zisch: Warum sammeln Sie Steine?
Kneisel: Ich kann gar nicht anders. Wenn ich laufe, gucke ich immer auf den Boden. Ich habe in der Wüste auch die tollsten Sachen gefunden: Speerspitzen und richtig wertvolle Sachen. Ein Stein ist für mich wie ein Stern, der vom Himmel gefallen ist.

Zisch: Wie lange brauchen Sie, um ein Buch zu schreiben?
Kneisel: Ein Jahr. Das Mexikobuch hat mich am meisten Zeit gekostet. Ich habe monatelang in Mexiko am Strand gesessen und hab die Indianer interviewt. In jedem Buch, auch dem Afrikabuch, lernt ihr die Geschichte: Über Pharaonen, die Religionen, die Tierwelt. Dafür lese ich dann viele viele Bücher- aber Erwachsenenbücher.

Zisch: Wo schreiben Sie Ihre Bücher?
Kneisel: Zu Hause in der Gottenheimer Straße in Bötzingen am Kaiserstuhl. Auch in Mexiko. Ich schreibe auch oft, wenn ich in fremden Ländern bin.

Zisch: Schreiben Sie auch Bücher für Erwachsene?
Kneisel: Nein. Da gibt es schon so viele und ich liebe Kinder. Für die will ich schreiben. Ihr lernt bei mir schon, wie ihr zum Beispiel die Tiere behandelt. Und wenn ich den Erwachsenen was sage, ändern die sich doch nicht mehr.

Zisch: Wohin sind Sie schon überall gereist?
Kneisel: Oh, sagen wir mal lieber: Wohin noch nicht? In die kalten Länder sind wir noch nicht gereist!. Meine Lieblingsländer sind Mittel-und Südamerika und Afrika. Deshalb spielen dort auch meine Bücher.

Von Laura-Sophie Jenne, Leonie Ulrich, Emilio Dern und Louis Wenzlaw, Klasse 4 b,
Wilhelm-August-Lay-Schule Bötzingen

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