US-Zölle
Handelskammer beider Basel fordert angesichts der US-Zölle eine Entlastung der Betriebe
Basler Handelskammer warnt vor Belastungen durch US-Zölle und fordert von der Politik Konzepte, um die Konkurrenzfähigkeit von Export-Firmen zu erhalten.
sda
Mo, 11. Aug 2025, 6:00 Uhr
Basel
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Seit Donnerstag belegen die USA die Schweiz für den Export von Gütern mit Zöllen von 39 Prozent. "Die Zölle haben großen Impact auf die exportorientierten Unternehmen unserer Region. Insbesondere KMU haben im Bereich Maschinenbau, Medtech oder Präzisionsinstrumente nun einen Wettbewerbsnachteil in den USA. Das macht den Handel mit den USA für sie unrentabel", fasst die Handelskammer beider Basel die aktuelle Situation der hiesigen Unternehmen zusammen.
Viele Unternehmen wollen auf dem amerikanischen Markt aktiv bleiben
"Unsere Blitzumfrage bei rund 20 Unternehmen unserer Region, die in die USA exportieren, zeigt, dass nahezu alle vorerst weiter im US-Markt aktiv bleiben wollen. Die Hälfte sieht die Möglichkeit, auf andere Märkte auszuweichen. Knapp ein Viertel zeigt nun Zurückhaltung bei Investitionen. Die Produktion in die USA zu verlagern, ziehen vorerst nur zwei der befragten Unternehmen in Betracht. Ebenfalls zwei befürchten, dass sie in der Schweiz Arbeitsplätze abbauen müssen", fasst Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, die Resultate zusammen.
"Nun müssen wir den Blick nach vorne richten und auf verlässliche Handelspartner setzen", sagt Elisabeth Schneider-Schneiter, Präsidentin Handelskammer beider Basel. Konkret heißt das, den seit 25 Jahren erfolgreichen, bilateralen Weg mit der EU weiterzuführen. "Zudem muss der Bundesrat nun eine offensive Freihandelspolitik betreiben, Freihandelsabkommen mit weiteren Staaten sowie der Freihandelszone Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) abschliessen, umsetzen und bestehende Abkommen wie beispielsweise mit China erneuern", so Schneider-Schneiter weiter.
Erleichterungen sind gefordert
Darüber hinaus dürfen nun Bund und Kantone den Unternehmen keine neuen Belastungen aufbürden. Schneider-Schneiter regt in diesem Zusammenhang etwa an, die OECD-Mindeststeuer auszusetzen. "Wir sind überzeugt, dass es mehrere Hebel gibt, wie wir in unserer Region die Unternehmen entlasten können. Etwa bei den Personalkosten, der Raumplanung oder im Beschaffungswesen . Es wäre zielführend, wenn die Standortförderungen und die Wirtschaftsverbände der beiden Basel nun ein Konzept erarbeiten würden, das zur Entlastung der Unternehmen und zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Region Basel beiträgt", schlägt Dätwyler vor. "Die Politik darf keine Beschlüsse fassen, die weitere Hürden und Kosten für die Unternehmen schaffen. Wir appellieren an die Regierung und die Verwaltung, gegenüber Unternehmen als Ermöglicher aufzutreten", so Dätwyler abschließend.