"Ich nähe seit über 60 Jahren"

ZISCH-INTERVIEW mit Pelz- und Lederschneiderin Doris Gerber.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Doris Gerber   | Foto: Privat
Doris Gerber Foto: Privat

Zisch-Reporter Patrick Gerber aus der Klasse 4 der Grundschule Mundingen hat seine Oma Doris Gerber über ihren Beruf befragt. Sie ist Pelz- und Lederschneiderin und lebt ebenfalls in Mundingen.

Zisch: Seit wann nähst du? Wie hat alles begonnen und wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Gerber: Ich habe schon mit fünf bis sechs Jahren angefangen. Das heißt, ich habe vor über 60 Jahren damit begonnen. Zuerst lernte ich stricken und häkeln. In der Schule war ich im Fach Handarbeit die Klassenbeste. Nach der Schule machte ich eine Lehre bei der Firma Schwörer in Emmendingen. Nach zwei Jahren Lehrzeit ging ich noch anderthalb Jahre nach Bayern, um in einer Säcklerei – das ist eine Trachten- und Lederhosenschneiderei – das Nähen von Leder zu lernen. Der Beruf hat mir von Anfang an riesigen Spaß gemacht.
Zisch: Was muss man beim Nähen von Pelz und Leder beachten?
Gerber: Man braucht eine Pelznähmaschine, weil Pelze anders als Stoff zusammengenäht werden. Dann ein scharfes Kürschnermesser, gute Ideen und eine ruhige, genau arbeitende Hand. Ja das braucht man auf jeden Fall.
Zisch: Was nähtest du früher am meisten?
Gerber: Mäntel, Jacken und Mützen. Später Lederhosen und Westen. Aber natürlich habe ich auch immer Reparatur- und Flickarbeiten gemacht.
Zisch: Was war das Verrückteste, das du je genäht hast?
Gerber: Für eine Fasnachtszunft aus Waldkirch, die Waldmenschen, nähte ich einmal ein Kostüm aus braun-weißem Lammfell. Die Leute sahen darin aus wie Yetis.
Zisch: Oma, du bist jetzt in Rente. Nun strickst du sehr viel. An was strickst du gerade?
Gerber: Im Moment stricke ich einen Musterkittel für eine Wollfirma, die Anleitungen für Strickbekleidung macht.
Zisch: Das heißt, ich kann mir deine Arbeiten auch in einem Strickheft anschauen und selber ausprobieren?
Gerber: Ja, das kannst du. Zum Beispiel in einem Anleitungsheft von Schoppel-Wolle. Das ist eine Wollfirma
Zisch: Ich bedanke mich für das Interview. Aber ich glaube, dass ich auch mit einer Anleitung niemals so gut und schön stricken kann wie du!

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel