Im Kerker war es kalt und ungemütlich

Viertklässler aus Wittlingen gehen im Lindenplatzmuseum dem Mittelalter auf die Spur.  

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Zisch-Reporterin Anastasia Bartl fühlt...Pergamentherstellung vorbereitet ist.   | Foto: privat
Zisch-Reporterin Anastasia Bartl fühlt ein Leder, das zur Pergamentherstellung vorbereitet ist. Foto: privat
Voller Aufregung startete die Klasse 4 d der Grundschule Wittlingen Mitte Mai zu ihrem Besuch im Lindenplatzmuseum in Weil am Rhein. Die dortige Ausstellung "Mönche, Bauern, Rittersleut – 1125 Jahre Weil" passte genau zum Thema, das sie zuvor im Mensch-Natur-Kultur-Unterricht durchgenommen hatten.

Siegrid Schulte, Mitglied des Museumkreises, empfing die Kinder und ihre Lehrerin Sibylle Sabbatini und nahm sie mit auf eine Reise ins Mittelalter. Sie kamen durch einen nachgebauten Kreuzgang und erfuhren in einem dunklen und kalten Kerker von den schaurigen Henkersmahlzeiten. Die Schülerinnen und Schüler bestaunten einen nachgebauten Marktplatz, den Arbeitsplatz eines Küfers. Der schwere Eisenhandschuh einer Ritterrüstung wurde anprobiert, Originalnoten aus dem achten Jahrhundert durften angefasst werden. Die Kinder fanden es sehr toll und interessant und versprachen, wieder einmal vorbeizuschauen. Die Ausstellung dauert noch bis zum 22. Juli 2012.
Die zehn Mitarbeiter des Museums haben alles selbst errichtet und gestaltet. Zum Beispiel wurde ein richtiger Kreuzgang nachgebaut, in dem während der Führungen gregorianische Gesänge gespielt wurden, die man früher im Kloster gesungen hat. Hier gab es auch das Vaterunser in Alt-Alemannisch an den Wänden. Im Scriptorium, also dem Schreibzimmer, wurde gezeigt, wie die Kleidung der Mönche damals aussah. Außerdem durften wir hier echtes Pergament anfassen. Auch schauten wir uns ein nachgebautes Bauernhaus an, in dem ebenfalls viel Arbeit steckte.

Siegrid Schulte erzählte uns, wie schwierig das Leben der Bauern, Knechte und Mägde war. Als nächstes kamen wir in eine Kemenate, ein Damenzimmer. Dort wurde unserer Gruppe eine Geschichte aus dem Jahre 1445 berichtet. In einem weiteren Raum konnte man sehen, wie ein Pestarzt aussah. Damals starben viele Menschen an der Lungenpest, manchmal an einem Tag bis zu 50 Leute.

Im Keller des Museums konnte man nachempfinden, wie kalt und ungemütlich es im Kerker gewesen sein musste. Hier bekamen wir verschiedene Instrumente gezeigt, zum Beispiel die Halsgeige oder den Pranger. Früher wurden die Verbrecher auch oft am Galgen gehängt.

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